Laurentius
Das Glaubenszeugnis des historischen Laurentius (3. Jahrhundert) muss die römische Gemeinde tief beeindruckt haben, denn bereits in der Spätantike galt er als einer der bedeutendsten Heiligen der Stadt. Bis heute ist er der einzige Diakon (neben dem heiligen Stephanus), der im Hochgebet genannt wird. Die Heiligentradition zeichnet das Bild eines gleichermaßen standfesten wie gewitzten Christen: Laurentius sei als einer der sieben Diakone Roms für die Verwaltung des Kirchenvermögens zuständig gewesen. Der habgierige Kaiser Valerian habe Laurentius auspeitschen lassen und die Herausgabe des Kirchenschatzes binnen dreier Tage gefordert. Daraufhin soll Laurentius alles an Bedürftige verteilt und dem verdutzten Kaiser eine versammelte Gruppe Armer und Kranker mit den Worten vorgestellt haben: "Dies ist der wahre Schatz der Kirche." Wütend habe Valerian den Diakon foltern und auf einem glühenden Eisenrost hinrichten lassen. Laurentius' legendäre letzte Worte an seinen Henker: "Wende mich, der Braten ist auf der einen Seite schon gar."