Paulinus von Aquileia
Paulin von Aquileia (gest. 802) machte keine halben Sachen. Wenn der berühmte Grammatiklehrer, Theologe und Rechtsgelehrte etwas anfing, dann wollte er es auch richtig machen. Über zehn Jahre lang arbeitete er an der Hochschule Karl des Großen und kümmerte sich um die Bildungsreform im karolingischen Reich. Schließlich ernannte ihn der Kaiser 778 zum Patriarchen von Aquileia (heutiges Italien). Auf verschiedenen Konzilen und in einer eigenen Schrift verteidigte Paulin die Gottheit Christi gegen Häretiker. In der Christianisierung der Slawen war Paulin eine sorgfältige Glaubensvermittlung – anders als seinen Zeitgenossen – wichtiger als eine möglichst schnelle Taufe. Für den Markgrafen Erich von Friaul schrieb er außerdem mit dem "Buch der Aufmunterungen" den ältesten bekannten mittelalterlichen spirituellen Ratgeber für Laien.