Olga

11.07

Olga, die Großfürstin von Känugaard, dem heutigen Kiew, war die Gattin des Waräger-fürsten Igor (Ingmar) geworden. Ihre Vorfahren waren als normannische Eroberer aus Schweden gekommen. Nach Igors Ermordung führte die junge Witwe als Regentin für den minderjährigen Sohn die Regierungsgeschäfte. Großfürstin Olga war eine kluge und energische Frauenpersönlichkeit, die es verstand, die auseinanderstrebenden Kräfte des noch jungen Reiches von Kiew zusammenzuhalten. Während ihrer Regentschaft drang zum ersten Mal das Christentum in Osteuropa ein. Die Wikingerfürstin ließ sich 957 taufen und bemühte sich um die Ausbreitung des christlichen Glaubens in Russland. Doch die Zeit war noch nicht reif, ein nachhaltiger Erfolg blieb aus. Die normannisch-russische Großfürstin starb um das Jahr 970. Die Christianisierung des Reiches im Osten Europas sollte erst Olgas Sohn und ihrem Enkel gelingen. Historisches: Slawische Teilfürsten hatten 862 schwedische Normannen nach Russland gerufen, die sich als Waräger bezeichneten und zu Staatsgründern wurden. Zuerst errichteten sie ein Reich um Holmgard (Nowgorod), dann um Känugard (Kiew). Die Finnen nannten die Normannen Ruotsi oder Rodse (=Ruderer). Davon leitet sich der Name der Russen, mit denen sich die Wikinger bald vermischten, ab