Johannes Gualbertus

12.07

Der junge Johannes Gualbertus (um 995-1073) wusste genau, was er wollte: Den Mörder seines Bruders töten. Lange suchte der Adlige aus Florenz fieberhaft nach dem Täter. Als Johannes ihn endlich fand, kam jedoch alles anders: Der Mörder warf sich in Kreuzform vor ihm nieder und flehte um Vergebung. Entgegen seiner eigenen Pläne verzieh Johannes ihm und wurde daraufhin Benediktiner in der Abtei San Miniato. Doch als ausgerechnet ein Verwandter sich das Amt des Abts erkaufte, verließ Johannes die Gemeinschaft wieder. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Einsiedelei Camaldoli, dem Gründungskloster der Kamaldulenser, zog er nach Aquabella und schloss sich dort zwei anderen Einsiedlern an. Immer mehr Gleichgesinnte kamen hinzu und es entstand das Kloster Vallombrosa, aus dem der strenge Reformorden der Vallombrosaner hervorging. Johannes kämpfte sein Leben lang gegen die Macht des Geldes in der Kirche – selbst den korrupten Bischof von Florenz vertrieb er aus seinem Amt. Der Ordensgründer starb am 12. Juli 1073 auf einer Visitationsreise und wurde 1193 heiliggesprochen. 1966 schlossen sich die Vallombrosaner der Benediktinischen Konföderation an.