Antonius der Große

17.01

Die koptische Kirche in Ägypten ist zu Recht bis heute stolz auf ihr Erbe, schließlich hat das Land am Nil bedeutende christliche Persönlichkeiten hervorgebracht. Ganz vorne mit dabei: Antonius der Große (3.-4. Jhd.), auch genannt der "Vater der Mönche". Er wuchs in Mittelägypten als Sohn wohlhabender christlicher Bauern auf und erbte nach deren Tod ein beachtliches Vermögen. Als Antonius 20 Jahre alt war, stellte eine Bibelstelle sein ganzes Leben auf den Kopf: "Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mit nach!" (Mt 19,21). Daraufhin verschenkte er seinen Besitz, gab seine jüngere Schwester in die Obhut geweihter Jungfrauen und zog als Einsiedler in die Wüste. Doch auch die stille Abgeschiedenheit barg Gefahren: Antonius soll immer wieder durch den Teufel in Versuchung geführt worden sein und habe mit Dämonen kämpfen müssen. In der Bevölkerung genoss Antonius höchstes Ansehen und zahlreiche Menschen suchten bei ihm Rat und Heilung. Gleichzeitig ließen sich weitere Asketen in seiner Nähe als Einsiedler nieder und die Gemeinschaft wurde zum Vorbild späterer Klöster. Während im Westen lange Zeit eher Antonius' Wundertätigkeiten im Vordergrund standen, wird Antonius im Osten bis heute vor allem als Mönchsvater verehrt.