Spirituelles Kräuterpilgern: Unterwegs mit Kirche im Nationalpark
„Was mein Anliegen jetzt ist, bei dieser spirituellen Kräuterwanderung, dass wir so ganz bewusst alles loslassen und so ganz bewusst eintauchen in diese Welt als ein Teil der Schöpfung“, sagt Ursula Knoll-Schneider aus Lauf. Sie ist ehrenamtlich für das ökumenische Netzwerk „Kirche im Nationalpark“ unterwegs. Bei der Rund-Wanderung vom Mummelsee zur Hornisgrinde und wieder zurück geht es nicht darum Kräuter, sondern sich selbst zu sammeln. Erst Frau Knoll-Schneider Hintergrundinfos, dann stellt sie den Teilnehmenden oft eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten kann. Zum Beispiel: „Es ist der Beifuß – Artemisia. Ein mächtiges Kraut, man nannte es die Muckwurz – die Machtwurz. Es hilft bei der Geburt, beim Geburteinleiten. Immer wenn ein Kraut den Namen „Wurz“ trägt, dann heißt das, dass es etwas ganz Mächtiges ist, das es ein Übel bei der Wurzel packt. Es geht den Ursachen auf den Grund, sagt man von der Muckwurz. Wo muss ich bei mir etwas an der Wurzel packen?“
Die Ehrenamtliche möchte den Menschen gerne mitgeben dass, „in den Kräutern ganz viel Heilkraft liegt und uns Gott auch darin begegnen kann. Und deshalb ist mir das sehr wichtig, dass diese Pflanzen und Kräuter, so klein sie sind am Wegesrand, beachtet und geachtet werden.“
„Kirche im Nationalpark“ ist ein Netzwerk, in dem die Erzdiözese Freiburg, die Evangelische Landeskirche in Baden, die Evangelische Landeskirche in Württemberg und die Diözese Rottenburg-Stuttgart zusammenarbeiten. Neben dem jährlichen spirituellen Kräuterwandern gibt es auch andere Angebote.