Ersatz für gestohlene Hedwigs-Reliquie

Eine im April aus dem Frankfurter Kaiserdom gestohlene Reliquie der heiligen Hedwig ist durch eine andere Knochenreliquie der Herzogin von Schlesien (1174-1243) ersetzt worden. Die aus Polen an den Main gebrachte Reliquie hat am Sonntag und damit am Namenstag der Heiligen ihren Platz in einer Wandnische in einer Seitenkapelle des Doms gefunden. Dort stand auch die gestohlene Reliquie. Die heilige Hedwig wird als Trösterin der Heimatvertriebenen verehrt.
Stadtdekan bringt Knochensplitter persönlich nach Frankfurt
Stadtdekan Johannes zu Eltz hatte nach dem Diebstahl das Erzbistum Breslau (Wroclaw), wo Hedwig bestattet ist, um einen Knochensplitter der Heiligen gebeten. Das Erzbistum kam der Bitte nach, und zu Eltz brachte die Reliquie persönlich aus Trebnitz (Trzebnica) an den Main. Gerade in Zeiten, so der Frankfurter Stadtdekan, in denen das deutsch-polnische Verhältnis nicht ganz einfach sei, sei eine in beiden Ländern verehrte Heilige von unschätzbarem Wert.
Auf den Diebstahl hatte zu Eltz seinerzeit mit großer Betroffenheit reagiert: "Ein solcher Diebstahl ist unfassbar." Appelle an den oder die Täter, die Reliquie zurückzugeben, blieben ergebnislos. (KNA)