Erzbischof Burger gegen Schwarz-Weiß-Denken

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat sich angesichts komplizierter gesellschaftlicher Zukunftsfragen gegen Schwarz-Weiß-Denken gewandt. "Unsere Gesellschaft läuft Gefahr, sich mehr von Emotionen als von Fakten leiten zu lassen", sagte Burger am Freitagabend in der Katholischen Akademie Freiburg. Wichtig sei es aber, sich nicht "von Empörung zu Empörung zu hangeln", sondern Orte für einen differenzierten und sachorientierten Austausch der Argumente zu schaffen. "Genau solche Diskussionsräume wollen die kirchlichen Akademien anbieten", sagte Burger beim Festakt zum 60-jährigen Bestehen des Freiburger Bildungshauses.
Heiße Eisen anpacken
Akademie-Direktor Thomas Herkert betonte, Christen und Kirche dürften keine Berührungsängste haben, sich in aktuelle Debatten einzumischen. "Wir müssen deutlich machen, dass wir schwierige Fragen ruhig und aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und abwägen können." Dazu gehöre es auch, heiße Eisen und für die Kirche schmerzhafte Diskussionen anzupacken. Die Akademie der Erzdiözese Freiburg wurde 1956 gegründet. Jährlich kommen rund 8.000 Teilnehmer zu den Veranstaltungen, die ein weites Themenspektrum aus Politik, Kirche, Religion und Ökologie umfasst. Zudem organisiert die Akademie Kunstausstellungen. (KNA)