In der Peter-und-Paul-Kirche sind heute Büroräume

Streit um Rückgabe von katholischer Kirche

Veröffentlicht am 08.11.2016 um 16:47 Uhr – Lesedauer: 
Russland

Moskau ‐ Vor knapp 100 Jahren wurde eine katholische Kirche im Stadtzentrum von Moskau beschlagnahmt. Seit 20 Jahren kämpft das Erzbistum Moskau um die Rückgabe. Nun kommt Bewegung in die Sache.

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Moskaus katholisches Erzbistum kämpft um die Rückgabe einer nach der Oktoberrevolution von 1917 beschlagnahmten Kirche. Nach Bistumsangaben wird ein Moskauer Gericht am Montag über eine bereits vor drei Jahren eingereichte Klage gegen die russische Hauptstadt verhandeln.

Die Stadtverwaltung weist seit mehr als 20 Jahren alle Forderungen der Katholiken ab, die Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Peter-und-Paul-Kirche zurückzugeben. Das einstige klassizistische Gotteshaus liegt im Stadtzentrum. Das Erzbistum kann sich auf ein Gesetz aus dem Jahr 2010 berufen, nach dem Religionsgemeinschaften Anspruch auf ihre einst vom kommunistischen Regime enteigneten Sakralbauten haben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die von deutschen Luftangriffen beschädigte Peter-und-Paul-Kirche komplett umgebaut. Heute befinden sich dort Büroräume. Die Peter-und-Paul-Gemeinde feiert ihre täglichen Messen momentan in der wenige hundert Meter entfernten Ludwigskirche. Die vier katholischen Pfarreien Moskaus nutzen gegenwärtig zwei Gotteshäuser und eine Kapelle. Die Ludwigskirche konnten die Katholiken auch während der Sowjetzeit nutzen. (KNA)