Schweizer protestantischer Theologe stirbt mit 96 Jahren

Schriftsteller und Pfarrer Kurt Marti gestorben

Veröffentlicht am 12.02.2017 um 12:42 Uhr – Lesedauer: 
Tod

Bern ‐ Er trat gegen den Krieg ein und für ein soziales Christentum. Seine lyrischen Werke erlangten nicht zuletzt als "Neue Geistliche Lieder" große Bekanntheit. Nun ist Kurt Marti mit 96 Jahren gestorben.

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Der Schweizer Schriftsteller und reformierte Pfarrer Kurt Marti ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 96 Jahren in Bern, wie Schweizer Medien berichteten. Der 1921 in eine Berner Notariatsfamilie geborene Kurt Marti studierte kurz Jurisprudenz, dann evangelische Theologie und ging nach Kriegsende als Praktikant in die ökumenische Kriegsgefangenenseelsorge in Paris. Ab 1949 arbeitete er als Pfarrer.

Seit den 1950er Jahren betätigte er sich als Schriftsteller, schrieb Prosa, Gedichte, Aphorismen und theologische Texte, die häufig ein politisch links orientiertes Christentum ausdrückten. Theologisch beeinflussten ihn besonders Karl Barth und Dorothee Sölle.

Marti engagierte sich gegen den Vietnamkrieg und die atomare Aufrüstung. Viele seiner Texte wurden als "neue, geistliche Lieder" vertont. Er war Mitbegründer der Nichtregierungsorganisation "Erklärung von Bern" (heute "Public Eye"), die sich für eine gerechtere Globalisierung einsetzt. Der Schweizer erhielt für sein Werk zahlreiche Auszeichnungen. Dazu zählte auch der deutsche Kurt-Tucholsky-Preis und der Predigtpreis des Verlags für die Deutsche Wirtschaft. (KNA)

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