Franziskus spricht bei Kongress über Sakralmusik

Papst will moderne Sakralmusik ohne Banalitäten

Veröffentlicht am 04.03.2017 um 16:39 Uhr – Lesedauer: 
Musik

Vatikanstadt ‐ Die Kirche braucht eine moderne Sakralmusik, die die Herzen berührt, sagt Papst Franziskus. Zugleich erinnert er daran, dass die Liturgiereform auch viele Probleme gebracht hat.

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Papst Franziskus fordert eine modernere Sakralmusik. Diese müsse "vollständig in die künstlerischen und musikalischen Ausdrucksformen der Moderne eingebettet sein", sagte er am Samstag im Vatikan. Kirchenmusiker müssten die Gottes Worte in Gesänge, Klänge und Harmonien übersetzen, die "die Herzen unserer Zeitgenossen zum Klingen bringen", so Franziskus weiter. Das vielfältige Erbe der Vergangenheit sei ohne "nostalgische oder archäologische Vision" zu pflegen. Zugleich beklagte der Papst, dass die Liturgie durch eine unbesonnene Modernisierung bisweilen banalisiert werde.

Franziskus äußerte sich vor Teilnehmern eines Kongresses des Päpstlichen Kulturrates über Sakralmusik. Anlass ist die Veröffentlichung des Schreibens "Musicam sacram" von Papst Paul VI. vor 50 Jahren, am 5. März 1967.

Papst: Moderne Liturgie hat viele Probleme

"Die Begegnung mit der Moderne und die Einführung der Alltagssprachen in die Liturgie hat gewiss viele Probleme sprachlicher, formaler und musikalischer Art mit sich gebracht", sagte Franziskus weiter. Bisweilen überwiege eine "gewisse Mittelmäßigkeit, Oberflächlichkeit und Banalität", die den Gottesdiensten ihre Schönheit und Eindringlichkeit raube. Gut ausgebildete Kirchenmusiker könnten einen bedeutenden Beitrag für die nötige "Erneuerung der Sakralmusik, vor allem in qualitativer Hinsicht" leisten. (KNA)

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Kardinal Robert Sarah, Präfekt der vatikanischen Gottesdienstkongregation, kritisierte eine Schwäche moderner Priester: den Lärm. Um Gott wahrhaft zu begegnen, sieht er dagegen einen anderen Weg. (Artikel von Oktober 2016)