Patriarch Kyrill I. wendet sich an seinen Klerus

Teure Autos sind für orthodoxe Priester tabu

Veröffentlicht am 02.06.2017 um 10:30 Uhr – Lesedauer: 
Festlicher Ostergottesdienst mit dem russisch-orthodoxen Patriarch Kyrill I. in der Christ-Erlöser-Kathedrale am 11. April 2015 in Moskau.
Bild: © KNA
Russland

Moskau ‐ Russische Medien haben orthodoxen Bischöfen wiederholt einen Hang zu Luxus nachgesagt. Wenn es nach Kyrill I. geht, soll damit jetzt Schluss sein. Doch auch der Patriarch ist kein unbeschriebenes Blatt.

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Franziskus-Effekt in Moskau: Russlands orthodoxe Kirchenleitung drängt ihre Geistlichen zum Verzicht auf teure Autos. Priester sollten nur Fahrzeuge nutzen, die keinen "Anlass für eine Diskreditierung des Klerus" darstellen könnten, sagte ein Kirchensprecher nach Angaben russischer Medien (Donnerstag) unter Berufung auf Patriarch Kyrill I. Geistliche müssten auch ein Vorbild für Menschen sein, die der Kirche kritisch gegenüberstehen.

Russische Medien haben orthodoxen Bischöfen wiederholt einen Hang zu Luxus nachgesagt. Vor wenigen Tagen wurde dem Bischof der zentralrussischen Kleinstadt Liwny, Nektarios (43), von einer örtlichen Online-Zeitung vorgeworfen, einen fast 100.000 Euro teuren Geländewagen gekauft zu haben. Das Bistum wies dies zurück. Das Auto sei eine Spende gewesen.

Auch Patriarch Kyrill selbst machte 2012 wegen einer Schweizer Luxusuhr an seinem Handgelenk Schlagzeilen. Das Patriarchat hatte sie zwar damals auf einem Foto auf seiner Website wegretuschiert. Ein Kirchensprecher musste die Bildbearbeitung jedoch einräumen und sich für den "dummen Fehler" entschuldigen. (KNA)