Stadt gibt 682.000 Euro und will bei Sponsorensuche helfen

Münster kürzt Zuschuss für Katholikentag

Veröffentlicht am 13.07.2017 um 09:20 Uhr – Lesedauer: 
Laien

Münster ‐ Der Stadtrat hat beschlossen, statt der geplanten 982.000 Euro nur 682.000 für das Treffen im kommenden Jahr zu geben. Um die Lücke zu schließen, macht der Rat einen eher ungewöhnlichen Vorschlag.

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Die Stadt Münster kürzt ihren geplanten Zuschuss zum Deutschen Katholikentag 2018. Laut einem Ratsbeschluss vom Mittwochabend sollen zur Unterstützung der Großveranstaltung nur noch 682.000 Euro statt der ursprünglich angekündigten 982.000 Euro in Form von Sachleistungen und sogenannten Komplementärzahlung fließen. Für weitere 300.000 Euro sagte die Stadt dem Veranstalter aber ihre Unterstützung bei der "Akquise weiterer Finanzierungsmittel wie Sponsorenmittel, Spenden etc." zu. Der Katholikentag begrüßte die Zusagen.

Stauch dankt Stadtrat

Katholikentagsgeschäftsführer Martin Stauch dankte dem Stadtrat von Münster und allen, die an diesem Beschluss im Vorfeld mitgewirkt hätten. Er sei "sehr erleichtert über die Entscheidung", die Planungssicherheit gebe. Nun könne er mit einem verlässlichen Haushalt arbeiten. Die Kosten für den 101. Deutschen Katholikentag belaufen sich laut den Planungen auf 9,3 Millionen Euro.

Seit 2008 ist Geschäftsführer Martin Stauch Chef-Organisator der Katholikentage.
Bild: ©100tage100menschen.de

Seit 2008 ist Geschäftsführer Martin Stauch Chef-Organisator der Katholikentage. Das Bild zeigt ihn noch in Leipzig, wo der Katholikentag 2016 stattfand.

Konkrete Aussagen, woher die Spenden für die übrigen 300.000 Euro kommen sollen, enthält der Ratsbeschluss nicht. In einer früheren Vorlage war die Halle Münsterland als Sachleistung mit einem Betrag von 300.000 Euro aufgeführt. Die Stadthalle muss als GmbH aber wirtschaftlich geführt werden, so dass kein Verzicht auf Einnahmen möglich ist. Eine bereits zugesagte 100.000-Euro-Spende der Stiftung Sparkasse Münsterland Ost soll in den Betrag eingerechnet werden.

Als größten Einzelposten ihres Finanzierungsbeitrags nennt die Stadt zusätzliche Nahverkehrsangebote. Damit werde auch die Klimaneutralität gewürdigt, mit der der Katholikentag seit Jahren Maßstäbe setze. Weiter solle durch eine kostenfreie Bereitstellung entsprechender Veranstaltungsorte Barrierefreiheit unterstützt werden. Als dritten Posten nennt der Beschluss Werbemaßnahmen.

Lieber Barzuschus als Sachleistungen

Die Stadt hatte 2015 beschlossen, den Katholikentag vom 9. bis 13. Mai 2018 mit Sachleistungen wie Nahverkehrstickets oder der Überlassung der Halle Münsterland zu fördern. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) als Veranstalter kritisierte dies damals als wenig transparent; es wollte lieber einen Barzuschuss. (KNA)

Linktipp: Stadt Münster und Katholikentag streiten ums Geld

Schon seit einiger Zeit überschatten Unstimmigkeiten über den städtischen Zuschuss die Vorbereitungen zum Katholikentag 2018 in Münster. Nun will der Stadtrat die zugesagten Sachleistungen kürzen.