Arbeiten an Grabeskapelle wurden im März beendet

Restaurierung der Grabeskirche soll weitergehen

Veröffentlicht am 08.08.2017 um 16:50 Uhr – Lesedauer: 
Eine Prozession in der Grabeskirche.
Bild: © KNA
Heiliges Land

Jerusalem ‐ Erst im März wurde die Kapelle über dem Grab Christi von ihrem Gerüst befreit. Nun sollen die Arbeiten in der Jerusalemer Grabeskirche weitergehen. Besonders in einem Bereich muss dringend etwas geschehen.

  • Teilen:

Die Restaurierungsarbeiten in der Jerusalemer Grabeskirche sollen demnächst fortgesetzt werden. "Wir verhandeln gerade über einen Vertrag für eine zweite Phase. Sobald er unterzeichnet ist, gehen die Arbeiten weiter", sagte der katholische Miteigner des Gotteshauses über dem Grab Christi, Kustos Francesco Patton, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). So müsse in der Grabrotunde der Boden samt seiner Infrastruktur dringend erneuert werden. Vor allem die Wasser- und Elektroleitungen seien durch eingedrungenes Wasser stark geschädigt. - Im März waren die einjährigen Arbeiten an der Ädikula, der stark einsturzgefährdeten Kapelle über dem Grab, abgeschlossen worden. Dass die Arbeiten in dem Gotteshaus zustande kamen, galt als ökumenische Sensation.

Jahrzehntelang hatten sich die drei Kircheneigner - das Griechisch-Orthodoxe Patriarchat, die Franziskaner-Kustodie für die Lateiner und das Armenische Patriarchat - nicht auf ein Projekt verständigen können. Bei den Arbeiten, deren Zustandekommen die israelischen Behörden anfangs stark beeinflusst hatten, wurde das Eisengerüst um die Ädikula abgebaut, das die britische Mandatsmacht nach einem Erdbeben 1927 errichtet hatte.

Patton: Status Quo bleibt unangetastet

Gleichzeitig verneinte Patton Spekulationen, es gebe Bewegung um den "Status quo", der die Nutzungszeiten und -rechte an den verschiedenen Punkten der Grabeskirche regelt. Es sei gut, den Status quo zu bewahren, denn er sei eine Methode, um Fragen im Dialog einvernehmlich zu lösen. "Wichtig ist allerdings die gegenseitige Bereitschaft zu gelegentlichen Änderungen und Ausnahmen bei besonderen Anlässen." Im heute verbesserten ökumenischen Klima kämen sich die Kirchen im Einzelfall durchaus entgegen, so der Franziskaner-Kustos. 1852 hatten die herrschenden Osmanen die Unstimmigkeiten unter den christlichen Kirchen an den Heiligen Stätten von Jerusalem und Bethlehem damit beendet, dass sie den damals geltenden Status festschrieben. (KNA)

Linktipp: Erfrischend hell und ohne Korsett

Nach zehnmonatiger Renovierung öffenete die Jerusalemer Grabeskirche sich im März wieder für die Pilger. Mit der Restaurierung wurde auch etwas anderes geschafft: Ein starkes Symbol für die Einheit der Christen. (Artikel von März 2017)