USA: Verhütungsmittel nicht mehr überall verfügbar

US-Bischöfe begrüßen Einschränkung bei Pille

Veröffentlicht am 09.10.2017 um 09:35 Uhr – Lesedauer: 
Empfängnisverhütung: Eine Frau hält eine Pillenpackung in den Händen.
Bild: © KNA
USA

Washington ‐ Unter US-Präsident Barack Obama war die Pille auf Krankenschein überall erhältlich. Doch sein Nachfolger macht diese Entscheidung nun rückgängig - sehr zur Freude der US-Bischöfe.

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Die US-Bischofskonferenz begrüßt die Entscheidung der US-Regierung, die Verfügbarkeit der Pille auf Krankenschein einzuschränken. Dies bedeute eine "Rückkehr zum gesunden Menschenverstand", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Bischofskonferenz-Vorsitzenden, Kardinal Daniel DiNardo und von Erzbischof William Lori, der dem Bischofsausschuss für Religionsfreiheit vorsteht. Die neue Regel beende einen Zustand, der niemals hätte bestehen dürfen und nie wiederholt werden sollte, hieß es.

Die US-Regierung hatte am Freitag die Nutzung der Pille auf Krankenschein eingeschränkt. In den Ausführungsbestimmungen zum Gesundheitsgesetz (ACA) erlaubt das zuständige Ministerium nun Ausnahmen für Arbeitgeber, die religiöse oder moralische Einwände gegen Verhütung und Geburtenkontrolle ihrer Mitarbeiterinnen geltend machen. Dazu gehören auch die katholische Kirche und kirchliche Organisationen in den USA, die seit Inkrafttreten von ACA darauf bestanden hatten, nicht für Versicherungs-Policen bezahlen zu müssen, die gegen ihr Gewissen verstoßen.

Trump: Euer Leidensweg wird bald vorüber sein

In der Amtszeit des früheren Präsidenten Barack Obama hatten sich religiöse Schulen, Krankenhäuser und gemeinnützige Organisationen über die Mitfinanzierung der kostenlosen Verhütung beschwert. Die meisten der eingereichten Klagen stützen sich auf die in der Verfassung garantierte Religionsfreiheit. Das Gesundheitsministerium behauptet, "99,9 Prozent der Frauen" hätten auch weiterhin kostenfreien Zugang zur Geburtenkontrolle. Eine Zahl, die von Kritikern bestritten wird. Frauenverbände kündigten Klagen gegen die nun beschlossenen Einschränkungen an.

US-Präsident Donald Trump Trump hatte bereits im Wahlkampf 2016 angekündigt, sich für das Verbot der Pille auf Krankenschein enzusetzen. Im Mai versprach er dann mit Blick auf einen katholischen Frauenorden, der gegen das in "Obamacare" enthaltene "Verhütungsmandat" geklagt hatte: "Euer Leidensweg wird bald vorüber sein." Man werde "diesen Angriff auf die Religionsfreiheit beenden". Noch im August erinnerten die US-Bischöfe ihn erneut an sein Versprechen. (bod/KNA)