Luthergedenkstätten bereiten Klage gegen Partei vor

Luther-Stiftung will rechtsextreme NPD verklagen

Veröffentlicht am 27.10.2017 um 11:40 Uhr – Lesedauer: 
Politik

Wittenberg ‐ Luther würde NPD wählen, behauptete die Partei jüngst auf Wahlplakaten. Darauf war auch ein bekanntes Portrait des Reformators zu sehen. Das hat für die Rechtsextremen nun wohl ein juristisches Nachspiel.

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Wegen ihrer Wahlwerbung steht der NPD in Sachsen-Anhalt ein Rechtsstreit bevor. Die Stiftung Luthergedenkstätten in dem Bundesland bereitet eine Klage gegen die Partei vor, wie Stiftungsdirektor Stefan Rhein am Freitag in Wittenberg mitteilte.

Die Klage richtet sich gegen ein Plakat mit Luther-Porträt, das die NPD vor der Bundestagswahl verbreitet hat. Es ist die Kopie eines Bildes von 1528 aus der Malerwerkstatt von Lucas Cranach, das den Luthergedenkstätten gehört. Daneben steht auf dem Plakat: "Ich würde NPD wählen. Ich könnte nicht anders".

Stiftungsdirektor: Luther würde nicht NPD wählen

Nach Angaben Rheins verletzte die Partei damit Urheber- und Nutzungsrechte an dem Bild und die Eigentumsrechte der Stiftung. Bei ihr habe die NPD nicht angefragt, ob sie das Bild verwenden dürfe, und hätte auch keine Genehmigung dafür erhalten. "Überdies hätte Luther die NPD nicht gewählt", sagte Rhein. (KNA)

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