Genn: Franziskus hat neue Atmosphäre geschaffen
Fünf Jahre nach dem Amtsantritt von Papst Franziskus hat Münsters Bischof Felix Genn dessen Pontifikat gewürdigt. Der erste Papst aus Lateinamerika habe einen anderen Blick auf die Welt und die Kirche, erklärte Genn am Dienstag in Münster. "Wir sind nicht mehr europakonzentriert, auch nicht mehr italienkonzentriert. Die Kirche lebt wesentlich aus den Kirchen in anderen Erdteilen." Jorge Mario Bergoglio (81) wurde am 13. März 2013 zum Papst gewählt.
Genn, der in der vatikanischen Kongregation für die Bischöfe an der Auswahl neuer Oberhirten für die katholische Kirche mitwirkt, hat den Argentinier nach eigenen Worten schon mehrmals persönlich getroffen. "Es ist, als wenn Du der Einzige bist, dem er sich zuwendet und das finde ich hervorragend." Der Bischof lobte die Herzlichkeit von Franziskus und seine Freude an der Begegnung mit Menschen, gerade auch mit denen am Rande der Gesellschaft.
Genn spricht über Harmonie zwischen Franziskus und Benedikt
Laut Genn hat Franziskus eine Atmosphäre geschaffen, in der manche Themen bedacht werden, die früher zurückhaltend behandelt worden seien. So habe er mit der Enzyklika "Laudato si" die Gefährdung der Schöpfung in den Blick gerückt, auch "den Klimawandel, den einige ja gar nicht wahrhaben wollen".
Wichtige Texte des Papstes seien zudem sein erstes Apostolisches Schreiben "Evangelii gaudium" (Die Freude des Evangeliums) und das Schreiben "Amoris laetitia" (Freude der Liebe) zu den Themen Ehe und Familie. Die Enzyklika "Lumen Fidei" (Licht des Glaubens), im der Franziskus einen Text seines Vorgängers Benedikt XVI. fortschrieb, zeige eine wunderbare Zusammenarbeit zwischen beiden. "Es sind zwar ganz andere Menschen mit ganz anderen Herkünften, aber es ist für mich ein gutes Beispiel, wie zwei Männer harmonieren können, die dieses Amt innehatten beziehungsweise innehaben", sagte Genn. (bod/KNA)