Kleinkronige Winterlinde als Zeichen für die Ökumene

Erzbischof Koch pflanzt 500. Baum im Wittenberger Luthergarten

Veröffentlicht am 29.10.2018 um 16:56 Uhr – Lesedauer: 

Wittenberg ‐ Martin Luthers berühmter "Apfelbäumchen"-Satz hat seit zehn Jahren seine praktische Umsetzung im Luthergarten in Wittenberg gefunden. Jetzt pflanzte auch der Berliner Erzbischof Heiner Koch dort einen Baum.

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Ein Baum als Symbol für die gewachsene ökumenische Gemeinschaft: Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat am Montag gemeinsam mit dem evangelischen Bischof von Berlin, Markus Dröge, und dem Vorsitzenden des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg (ÖRBB), Archimandrit Emmanuel Sfiatkos, den 500. Baum im Wittenberger Luthergarten gepflanzt. Die drei Geistlichen pflanzten nach Angaben des Erzbistums Berlin eine "kleinkronige Winterlinde" (Tilia cordata).

"Der winter- und wetterfeste Baum hält was aus – wie die Ökumene in Berlin und Brandenburg. Da er bis zu 1.000 Jahre alt werden kann, wird hiermit ein Zeichen gesetzt, das mehr ist als bloße Rhetorik oder Illusion: ein großartiges Zeichen der Geschwisterlichkeit in der Ökumene", hatte Sfiatkos bereits vor der Pflanzung betont.

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Die Idee für den Luthergarten in Wittenberg war bei den Planungen für das Reformationsgedenken 2017 entstanden. Vertreter des Lutherischen Weltbundes (LWB) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hatten im September 2008 den Grundstein für den rund 230 Meter langen und in Form einer Lutherrose angelegten Park zwischen Stadtzentrum und Elbe gelegt. In Anlehnung an das Martin Luther zugeschriebene Zitat "Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen" sollten die Bäume des Gartens sinnbildlich für das weitere Zusammenwachsen der Kirchen stehen.

Zu den bekanntesten Baumpaten des Luthergartens zählen unter anderem der ehemalige Kurienkardinal Walter Kasper, der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Magdeburgs Bischof Gerhard Feige und der Griechisch-Orthodoxe Metropolit von Deutschland, Augoustinos. Weitere Baumpatenschaften wurden von Personenen aus aller Welt und aus allen Konfessionen übernommen. Die letzten Bäume sollen am 31. Oktober, dem Reformationstag, gepflanzt werden. (stz)