Göttinger Jesus-Rätsel teilweise gelöst – doch eine Frage bleibt

Der Göttinger Jesus-Fall ist geklärt – jedenfalls teilweise. Zunächst war von einem Fall von Diebstahl oder Vandalismus ausgegangen worden. In den sozialen Medien wurde auch ein Kunstprojekt vermutet. Nun wurde bekannt, woher der Christus ohne Hände stammt, der auf der Parkbank in der Nähe des Leineufers lag. Bei der Polizeiinspektion Göttingen hat sich am Freitag die Vorbesitzerin der Skulptur gemeldet.
Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit zu tun. Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen. Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen. Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen auf seine Seite zu bringen.
Die Lösung des Rätsels hat weder mit Kriminalität noch mit Kunst zu tun: Eine Mitarbeiterin eines Göttinger Kulturzentrum identifizierte den Fund – der "etwas in die Jahre gekommene" Jesus aus Kunststoff und Gips habe zum Fundus des Zentrums gehört und sei nun im Rahmen von Aufräumarbeiten mit anderen Requisiten ausgesondert worden. Man habe sich entschlossen, das "Arbeitsverhältnis zu kündigen", so die Quelle der Polizei.
Was wird aus dem Jesus vom Kogelhof?
Nach wie vor ein Rätsel ist allerdings, wie die Skulptur aus dem Baucontainer auf die Parkbank im Kogelhof kam. Sicher ist nur: Noch am selben Abend, als die Requisiten entsorgt wurden, wurde der handlose Heiland aus dem Container befreit und auf die einen Kilometer entfernte Parkbank gebracht. Dort hatte ihn kurz nach 22 Uhr eine Passantin gefunden und die Polizei verständigt.
Wie es nun mit dem Jesus vom Kogelhof weitergeht, steht noch nicht fest. Bis zur Klärung seiner Zukunft bleibt er in Polizeigewahrsam. (fxn)