Kritik kommt aus der Jungen Union

Bischof Oster geht bei "Fridays for Future"-Demo mit

Veröffentlicht am 22.09.2019 um 13:01 Uhr – Lesedauer: 

Passau ‐ Jugendbischof Stefan Oster bezieht Position und geht bei den "Fridays for Future"-Demonstrationen mit. Das trifft nicht nur auf Zustimmung. Doch er bekommt Rückendeckung aus München.

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Der Passauer Bischof Stefan Oster hat sich am Freitag an einer Demonstration der "Fridays for Future"-Bewegung beteiligt. Zusammen mit Jugendlichen hielt er an der Spitze des Zuges durch Passau ein Transparent mit der Aufschrift "Act now" (Handelt jetzt) fest. Auf Facebook begründete er seine Teilnahme mit den Worten, er fühle sich als Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz den Anliegen der jungen Menschen verbunden. Als gläubiger Mensch wisse er um die Schöpfungsverantwortung, bei der die Kirche und auch sein Bistum nicht untätig seien. Von den "Fridays for Future"-Anhängern habe er aber die Dringlichkeit des Problems gelernt.

Auf seinem Facebook-Kanal erntete Oster Zustimmung, aber auch Ablehnung. Ein Kritiker meinte, der Bischof sei einem "manipulativen Ökofaschismus" verfallen.

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Der Kreisvorsitzende der Jungen Union-Passau-Land, Stefan Meyer, sagte laut einem Medienbericht, ein Bischof habe sich aus der Politik herauszuhalten. Stattdessen habe sich Oster an die Spitze einer Bewegung gesetzt, die mittlerweile von linken und grünen Parteien politisch instrumentalisiert worden sei. Teile der "Fridays for Future" erhöben radikale Forderungen und riefen etwa zu zivilem Ungehorsam auf, etwa Flughafen- oder Autobahnblockaden. Das mache die Beteiligung des Bischofs "ungeheuerlich".

Auch der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat das Engagement junger Menschen für den Erhalt der Schöpfung gewürdigt. "Es freut mich, was in den 'Fridays for Future'-Demonstrationen stattfindet. Wir wollen das als Kirche begleiten und ermutigen", sagte der Erzbischof am Samstag bei einem Gottesdienst anlässlich des zehnjährigen Bestehens des internationalen Freiwilligendienstes der Erzdiözese in München. Um die Erde als "gemeinsames Haus der Schöpfung" zu bewahren, seien gemeinsames Denken und globales Handeln wichtig. Diese Maximen habe sich auch der Freiwilligendienst auf die Fahnen geschrieben. (cph/KNA)