Erzbischof Schick: Pflegekräfte müssen angemessen bezahlt werden

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat eine angemessene Vergütung für Pflegepersonal gefordert. "Insbesondere in der jetzigen Corona-Krise leisten die Pflegekräfte Außerordentliches und oft Übermenschliches", sagte Schick laut der Diözese anlässlich des Internationalen Tages der Pflege am Dienstag. Auch unter normalen Umständen könnte die Arbeit der Pflegenden nicht hoch genug geschätzt werden.
Wenn es etwas Gutes an der Corona-Pandemie gebe, dann sei das die stärkere öffentliche Wahrnehmung der Pflege, so Schick weiter. Diese ideelle Wertschätzung müsse sich auch in einer angemessenen Vergütung und einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Gesundheitsbereich niederschlagen. Unter anderem durch die Leistung der Menschen im Gesundheitswesen werde das Virus in Deutschland gut beherrscht. "Hoffen wir, dass dies so bleibt und die Pandemie rasch eingedämmt wird."
Auch Papst Franziskus widmete sich Menschen in der Pflege. Er forderte von der Politik Investitionen in das Gesundheitssystem. Es müssten Strukturen ausgebaut und mehr Pflegekräfte eingestellt werden, so der Pontifex in einer Botschaft zum Tag der Pflege. Weiterhin forderte Franziskus mehr Wertschätzung und Mitbestimmungsrechte für Pflegepersonal. Das gesamte berufliche Profil in diesem Bereich müsse gestärkt werden. Dazu gelte es, in der Ausbildung "geeignete Mittel im wissenschaftlichen, menschlichen, psychologischen und spirituellen Bereich bereitzustellen".
Die "Heiligen von nebanan"
Der Papst dankte Krankenschwestern, Pflegern und Hebammen für ihren Dienst. Die "Heiligen von nebenan" seien Menschen in entscheidenden Momenten des Lebens nahe. Damit verkörperten sie den Auftrag Jesu Christi. In seiner Frühmesse betete der Papst für Krankenschwestern und -pfleger. Während der Pandemie hätten einige ihr Leben gegeben. "Sie haben einen Beruf, der mehr als ein Job ist, sondern eine Berufung, eine Hingabe. Möge Gott sie segnen", so der Papst.
Das Diakonische Werk forderte eine bessere Bezahlung von Pflegekräften. Jene, die sich "mit großem Aufwand um unsere Schwachen und Alten kümmern, müssen auf Dauer mehr bekommen", sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. Einmalige Prämien seien zwar ein wichtiges Signal, aber nicht genug. Die Sozialsysteme müssten mit mehr Geld ausgestattet werden. Denn nur mit einer guten Bezahlung könnte auch in Zukunft engagiertes Personal gefunden werden.
Der Internationale Tag der Pflege am 12. Mai erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin Florence Nightingale vor 200 Jahren. Die Tochter aus gutem Haus lernte ihr Handwerk in der Kaiserswerther Diakonie, die heute zu Düsseldorf gehört und reformierte später grundlegend die Ausbildung in der Krankenpflege. (cph)
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