Fast 2.000 Ordensfrauen schreiben Trump: "Zählen Sie jede Stimme"
Rund 2.000 katholische Ordensfrauen haben US-Präsident Donald Trump in einem Offenen Brief dazu aufgefordert, "unsere Demokratie zu respektieren und jede Stimme zu zählen". Wie katholische US-Medien am Donnerstag berichteten, werfen sie in dem auf Mittwoch datierten Schreiben "einigen ausgewählten Offiziellen" vor, nach der Präsidentschaftswahl am Dienstag "die unmoralische Entscheidung getroffen zu haben, um jeden Preis an der Macht zu bleiben".
"Wir haben als katholische Ordensschwestern Gelübde abgelegt und Sie haben ein Gelübde abgelegt, die Verfassung aufrechtzuerhalten", heißt es weiter in dem Brief. "Bleiben Sie Ihrem Gelübde treu. Zählen Sie die Stimmen." Jede Stimme und jede Abstimmung bei der Wahl sei heilig, "besonders die der am stärksten Marginalisierten unter uns."
"Wir haben eine Verantwortung füreinander"
Die katholische Soziallehre dränge sie, im Namen derer zu handeln, die in der Gesellschaft an den Rand gedrängt würden. "Wir haben eine Verantwortung füreinander, nicht um einer politischen Partei zum Sieg zu verhelfen, sondern um unseren Werten gerecht zu werden", so die Schwestern. "Mit den Worten von Papst Franziskus müssen wir 'im Namen der Armen, der Mittellosen, der Ausgegrenzten und der Bedürftigsten handeln, denen zu helfen Gott uns befohlen hat, als eine Pflicht, die von allen Menschen, besonders von den Reichen und den Bedürftigen, verlangt wird.'"
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"Die rücksichtslosen Versuche von Donald Trump, Millionen von Menschen im ganzen Land, die während dieser Pandemie zu kämpfen haben, das Wahlrecht zu entziehen, sind beschämend und werden nicht toleriert ", sagte Schwester Simone Campbell, die den Brief initiiert hat. Es möge frustrierend sein, dass man nicht sofort wisse, wer die Präsidentschaftswahl gewonnen habe. "Nichtsdestotrotz ist die Demokratie die harte Arbeit und das Warten wert", so die Ordensfrau.
Campbell trat bei Demokraten auf
Katholische Ordensfrauen traten bei Wahlparteitagen sowohl der Republikaner als auch der Demokraten auf. Während Simone Campbell das Eröffnungsgebet bei der Versammlung der Demokraten beitrug und keine Wahlempfehlung aussprach, machte die Ordensfrau Deirdre Byrne bei dem Treffen der Republikaner Werbung für Trump. Sie sicherte Trump die Unterstützung der Lebensschutz-Community zu: "Sie finden uns hier mit unserer Waffe der Wahl, dem Rosenkranz! Danke, Mr. President, wir beten für Sie!"
US-Präsident Donald Trump hatte sich am Mittwochmorgen bei einer Ansprache selbst zum Wahlsieger ausgerufen und angekündigt, die weitere Auszählung der Stimmen per Beschluss des Obersten Gerichtshofs stoppen zu lassen zu wollen. Unterdessen laufen in einigen Bundesstaaten die Auszählungen weiter. Eine Entscheidung über den Wahlsieger ist bislang noch nicht gefallen. (cbr)