Münsters früherer Weihbischof Heinrich Janssen verstorben

Der emeritierte Weihbischof im Bistum Münster, Heinrich Janssen, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte das Bistum Münster am Donnerstagabend mit. Janssen war von 1986 bis zu seiner Emeritierung 2010 für die Region Niederrhein mit ihren rund 400.000 Katholiken zuständig.
Für Münsters Bischof Felix Genn war der Verstorbene "nah bei den Menschen, insbesondere als Regionalbischof am Niederrhein. Persönlich war es, wurzelnd in seiner Kindheit, wesentlich auch seine Marienfrömmigkeit, die ihm Halt gab und sein glaubendes Vertrauen festigte." Er sei Janssen dankbar für dessen Wirken im Bistum. Der gegenwärtige Weihbischof für den niederrheinischen Teil des Bistums Münster, Rolf Lohmann, würdigte seinen Amtsvorgänger als "jemanden, der den Menschen das Evangelium nahegebracht und die Botschaft von Tod und Auferstehung bezeugt hat".
Eine besondere Beziehung zu Kevelaer und zur Gottesmutter
"Maria war immer selbstverständlicher Teil meines Alltags", wird Janssen in der Mitteilung zitiert. Der gebürtige Kevelaerer wurde 1961 in Münster zum Priester geweiht. Er wurde Geistlicher Rat und Domkapitular. 1981 berief der damalige Bischof Reinhard Lettmann ihn zu seinem Generalvikar. Johannes Paul II. ernannte Janssen fünf Jahre später zum Weihbischof im Bistum Münster mit Titularbistum Acque Sirensi in Algerien.
Nach seiner Weihe am 21. September 1986 war Janssen für den niederrheinischen Teil des Bistums zuständig. Dort habe er sich insbesondere für die Bergleute engagiert, die vom Niedergang der Montanindustrie und Strukturwandel im nahen Ruhrgebiet betroffen gewesen seien. In der Deutschen Bischofskonferenz war er viele Jahre lang stellvertretender Vorsitzender der Jugendkommission und Beauftragter für die katholische Seelsorge im Bundesgrenzschutz, der heutigen Bundespolizei
Nachdem Papst Benedikt XVI. 2010 seine Emeritierung angenommen hatte, zog der von einer tiefen Marienfrömmigkeit geprägte Janssen in seinen Geburtsort Kevelaer zurück. Dort habe er häufig das verehrte Gnadenbild besucht. Seine umfangreiche Rosenkranzsammlung schenkte er dem Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte. (cst)