Generalminister für sechs Jahre im Amt

Franziskaner wählen römischen Ordensmann zum neuen Leiter

Veröffentlicht am 13.07.2021 um 12:51 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Der Franziskanerorden hat einen neuen Generalminister: Er wurde vom 118-köpfigen Generalkapitel in Rom für sechs Jahre zum Leiter und damit Nachfolger des US-Amerikaners Michael Anthony Perry gewählt.

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Der weltweite Franziskanerorden hat einen neuen Leiter. Am Dienstag wählte das Generalkapitel in Rom den römischen Ordensmann Massimo Fusarelli zum neuen Generalminister. Dies gab der Orden am Dienstag über Twitter bekannt. Der 58-Jährige ist damit Nachfolger des US-Amerikaners Michael Anthony Perry, der den Orden mit seinen weltweit gut 13.000 Mitgliedern seit 2013 leitete. Fusarelli wurde für sechs Jahre bis 2027 zum Generalminister gewählt.

Das 118-köpfige Generalkapitel der Franziskaner tagt seit dem 3. Juli unter Leitung des brasilianischen Kurienkardinals Joao Braz de Aviz. Der Präfekt der vatikanischen Ordenskongregation wurde von Papst Franziskus zum Kardinaldelegaten für die Versammlung ernannt. Das Kapitel im Internationalen Kolleg San Lorenzo von Brindisi der Kapuziner bei Rom soll bis 18. Juli dauern.

Auf der Agenda stehen neben weiteren Personalia auch Beratungen zur künftigen Schwerpunkten des von Franz von Assisi (1181-1226) gegründeten Ordens. Das Motto der zweiwöchigen Beratungen lautet "Renewing Our Vision, Embracing Our Future" (Unsere Vision überprüfen und die Zukunft annehmen).

Franziskaner mit akademischer und praktischer Erfahrung

Massimo Fusarelli, am 30. März 1963 geboren, trat 1982 dem Franziskanerorden bei; 1983 legte er die zeitlichen, 1989 die feierlichen Ordensgelübde ab. Nach Studien an der ordenseigenen Hochschule Antonianum in Rom lehrte er dort etliche Jahre patristische Theologie. Ab 1990 übernahm er für seine Gemeinschaft Aufgaben in der Berufungspastoral sowie Aus- und Weiterbildung.

Von 2003 bis 2009 koordinierte er in der Generalkurie des Ordens Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Anschließend war vier Jahre lang in der Seelsorge am Stadtrand von Rom tätig. Im Auftrag von Generalminister Perry führte Fusarelli 2012 eine Visitation in der Region Neapel durch; ein Jahr später moderierte er die Zusammenlegung der Ordensprovinzen in Norditalien. Vom Herbst 2016 bis Sommer 2017 lebte er mit einigen Mitbrüdern unter Opfern des verheerenden Erdbebens von Amatrice in der Provinz Rieti.

Anschließend wechselte Fusarelli nach Rom und wurde Guardian, also Leiter der Klostergemeinschaft von San Francesco a Ripa im römischen Stadtteil Trastevere sowie Pfarrer der dortigen Gemeinde. Die Gemeinschaft dort engagiert sich besonders für gefährdete junge Erwachsene. Vor einem Jahr erst war Fusarelli zudem zum Provinzialminister seines Ordens für die Region Abruzzen-Latium gewählt worden. (KNA)

13.7., 18:45 Uhr: Ergänzt um weitere Details.