Koordinatorin mit Projekt bislang zufrieden

"Freiwilliges Ordensjahr": 34 Teilnahmen seit Start vor zwei Jahren

Veröffentlicht am 14.07.2021 um 12:17 Uhr – Lesedauer: 

Bonn/München ‐ Seit zwei Jahren kann man in Deutschland ein "Freiwilliges Ordensjahr" machen. Die Koordinatorin, Schwester Maria Stadler, zieht ein positives Zwischenfazit – und betont, dass man den Erfolg nicht allein von den Zahlen abhängig machen solle.

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Zwei Jahre nach dem Start des "Freiwilligen Ordensjahres" in Deutschland zieht die Koordinatorin des Projekts, Schwester Maria Stadler, trotz bisher nicht allzu hoher Teilnehmerzahlen ein positives Fazit. Bis zum Stichtag 1. August 2021 hätten bislang 34 Menschen daran teilgenommen beziehungsweise sich offiziell zur Teilnahme entschlossen, sagte Stadler am Mittwoch auf Anfrage von katholisch.de. Das ergebe einen Anteil von rund zehn Prozent aller Anfragen. "Sicher könnte die Zahl höher sein, aber gerade die Corona-Pandemie hat uns ausgebremst, weil beispielsweise die benediktinischen Gemeinschaften weitestgehend geschlossen waren" so Stadler.

Weiter wies die Ordensfrau darauf hin, dass das Projekt immer noch sehr jung sei und daher noch keine große Bekanntheit erlangen konnte. Zudem dauere es meistens mehrere Wochen bis Monate, bis es tatsächlich zu einem "Einsatz" in einem Koster beziehungsweise bei einer Ordensgemeinschaft komme. "Zuerst muss ich die Kandidatinnen und Kandidaten kennenlernen, dann noch die jeweilige Gemeinschaft, die in Frage kommt." Insgesamt seien die Rückmeldungen sowohl von den Teilnehmern als auch von den Ordensgemeinschaften sehr gut. "Für beide ist diese Erfahrung ein großes Geschenk", betont Stadler. Deshalb solle man den Erfolg des Ordensjahres nicht nur an Zahlen festmachen.

Großteil der Teilnehmenden zwischen 17 und 30

Zuvor hatte Stadler in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" gesagt, dass das "Freiwillige Ordensjahr" nach seinem Start gut angelaufen sei. "Am Anfang wurden wir mit Anfragen fast überfahren. Jetzt pendelt es sich ein." Aktuell seien es monatlich zwischen acht und zwölf Anfragen in ganz Deutschland. Der größte Prozentsatz der Anfragen liegt demnach bei den 60- bis 70-Jährigen. Der Großteil der tatsächlich Teilnehmenden sei allerdings zwischen 17 und 30 Jahre alt.

Das von der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) initiierte "Freiwillige Ordensjahr” existiert seit Sommer 2019. Dabei können Interessierte zwischen drei und zwölf Monate lang in einer von rund 50 teilnehmenden Kloster – und Ordensgemeinschaften in Deutschland mitleben und -arbeiten. Zuvor wird mit den Kandidatinnen und Kandidaten ausgelotet, welcher Zeitraum oder welche Ordensgemeinschaft zu jeder beziehungsweise jedem Einzelnen passt. Das Angebot steht ausdrücklich auch Nichtkatholiken offen. (mal)