Möglicherweise Hostien verschwunden – Propst: "Bittere Erfahrung"

Tabernakel aus Leipziger Propsteikirche gestohlen

Veröffentlicht am 11.04.2022 um 15:29 Uhr – Lesedauer: 

Leipzig ‐ Kurz vor Beginn der Karwoche haben bislang unbekannte Täter aus der Leipziger Propsteikirche den Tabernakel gestohlen. Gegenüber katholisch.de nannte Propst Gregor Giele am Montag Details der Tat, die die Gemeinde geschockt habe.

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Schockierender Diebstahl in der bekannten Leipziger Propsteikirche: Bislang unbekannte Täter haben am vergangenen Freitag aus dem Gotteshaus den Tabernakel gestohlen. Wie die Leipziger Polizei am Sonntag mitteilte, wurde der Schrein kurz nach der Tat unweit der Kirche von Gemeindemitgliedern gefunden. "Die darin befindlichen Hostien waren noch enthalten, jedoch ein Teil des Brotes wurde entwendet", so die Polizei. Sie bezifferte den Stehlschaden auf einen "unteren einstelligen Bereich", am Tabernakel und dessen Schloss sei Sachschaden entstanden. Ermittelt werde wegen eines besonders schweren Falls des Diebstahls.

Der Leipziger Propst Gregor Giele bestätigte den Diebstahl am Montag gegenüber katholisch.de. Vermutlich habe es sich bei der Tat um  Beschaffungskriminalität gehandelt. Die Täter hätten den Tabernakel entwendet, während ein Musiker in der Kirche an der Orgel gespielt habe, so der Geistliche. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass bei dem Diebstahl ein paar Hostien verschwunden seien; die Hostien, die man außerhalb des Tabernakels gefunden habe, habe man aufgesammelt und beerdigt. Eventuell werde man am bevorstehenden Karfreitag zusätzlich einen kleinen Bußritus vollziehen.

Giele bezeichnete den Diebstahl als "bittere Erfahrung". Die Gemeinde, die am Palmsonntag von der Tat erfahren habe, sei sehr geschockt gewesen. Zugleich erklärte der Propst, dass er und die Gläubigen den Vorfall nicht "hochkochen" wollten. "Das war nur ein Einzelfall. Wir lassen die Kirche als Ort des Gebets auch weiterhin für alle Menschen offen", so Giele. Der Tabernakel solle baldmöglichst repariert und sicherheitstechnisch ertüchtigt werden. (stz)