Live: Franziskus in Ankara
Samstag: Liveübertragung aus Istanbul
Am zweiten Tag seiner Reise stehen für den Papst das Gebet und der ökumenische Austausch im Vordergrund. In Kooperation mit dem katholischen Fernsehsender EWTN überträgt katholisch.de im Livestream die Heilige Messe mit Papst Franziskus aus der Heilig-Geist-Kathedrale und das Ökumenische Gebet in der Patriarchalkirche St. Georg in Istanbul. Die Übertragung beginnt um 14.45 Uhr.
17:11 Uhr: Papst ruft Muslime zu Verurteilung religiöser Gewalt auf
Christen und Muslime müssen nach Worten von Papst Franziskus gemeinsam gegen Gewalt und Extremismus angehen. "Als religiöse Führer haben wir die Pflicht, all diese Verletzungen der Menschenwürde und der Menschenrechte öffentlich anzuklagen", sagte der Papst bei seinem Besuch der türkischen Religionsbehörde Diyanet am Freitag in Ankara. "Das menschliche Leben, ein Geschenk des Schöpfergottes, besitzt sakralen Charakter".
Dabei bezog sich Franziskus auf die Gewalttaten der Terrormiliz "Islamischer Staat" in Syrien und im Irak. Besonders Christen und Jesiden erlitten dort nur wegen ihrer ethnischen und religiösen Zugehörigkeit unmenschliche Gewalt; sie würden vertrieben und verfolgt. Die humanitäre Lage sei beängstigend. Gewalt, die Religion als Rechtfertigung missbrauche, verdiene stärkste Verurteilung. Zugleich dankte der Papst dem türkischen Volk für die Aufnahme Hunderttausender Flüchtlinge. (KNA)
15:28 Uhr: Papst mahnt zur Religionsfreiheit
Papst Franziskus hat in der Türkei zur Achtung der Religions- und Meinungsfreiheit aufgerufen. Muslime und Christen müssten gleiche Rechte und Pflichten haben, sagte er vor Präsident Recep Tayyip Erdogan und den Spitzen der türkischen Regierung. Er sei gekommen, um den respektvollen Dialog seiner Vorgänger fortzusetzen. Wir haben einen Dialog nötig, der die Kenntnis der vielen Dinge vertieft, die uns verbinden, und sie abwägend zur Geltung bringt". Zugleich müsse man "weise und gelassen die Unterschiede bedenken, um auch aus ihnen Lehren zu ziehen".
Der Papst nannte die Türkei eine natürliche Brücke zwischen Asien und Europa und zwischen zwei Kulturen. Als Heimat des Apostels Paulus, Ort von sieben Konzilien und der Legende nach auch zeitweiliger Wohnort Marias, der Mutter Jesu, sei dieses Land jedem Christen teuer.
Eine wichtige Rolle spielt die Türkei aus Sicht des Papstes für die Lösung der Konflikte im Nahen Osten. "Ihre Entscheidungen und ihr Beispiel besitzen ein besonderes Gewicht", sagte er. Dabei erinnerte er an die Verfolgung von Christen und Jesiden sowie anderer Minderheiten in Syrien und im Irak durch Terroristen. "Wir dürfen uns nicht mit einer Fortsetzung der Konflikte abfinden, als ob nicht eine Änderung zum Besseren dieser Situation möglich wäre", betonte Franziskus.
Er dankte der Türkei, dass sie eine große Zahl von Flüchtlingen "hochherzig aufgenommen" habe. Die internationale Gemeinschaft habe die Pflicht, dem Land bei der Bewältigung des Flüchtlingsstroms zu helfen. Für eine Lösung der Konflikte im Nahen Osten dürfe man nicht allein auf militärische Mittel setzen, sagte der Papst. Zum Kampf gegen Fanatismus und Fundamentalismus seien auch interreligiöser und interkultureller Dialog sowie die Solidarität aller Glaubenden nötig. Grundlage dafür seien Respekt vor dem menschlichen Leben und die Religionsfreiheit, sagte Franziskus. (KNA)
15:20 Uhr: Erdogan beklagt Islamophobie im Westen
Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat eine wachsende Islam-Feindlichkeit im Westen beklagt. Die Islamophobie, die Islam mit Gewalt, Terrorismus und Intoleranz gleichsetzen wolle, breite sich rasch aus, sagte Erdogan nach dem Treffen mit Franziskus . Millionen Muslime fühlten sich stigmatisiert und an den Rand gedrängt. Viele von ihnen würden Opfer von Hass, Übergriffen und Diskriminierung.
Er hoffe, dass von seinem Gespräch mit dem Papst ein Signal des Friedens für die ganze islamische und christliche Welt ausgehen werde. Rassismus, Diskriminierung und Hassverbrechen müssten gemeinsam bekämpft werden. Der Papstbesuch solle der Beginn einer neuen Ära der Zusammenarbeit sein.
Franziskus komme in einem für die Länder der Region und ihre Religionen sehr schwierigen Moment, so Erdogan. Die Religionen müssten enger zusammenarbeiten, um die schweren Konflikte im Nahen Osten zu lösen. Er stimme den meisten Positionen von Franziskus zu, sagte der Präsident.
Erdogan bekräftigte auch seine Kritik an der Haltung des Westens im Syrien-Konflikt. Während alles über die Terrormiliz "Islamischer Staat" rede, unternehme niemand etwas gegen das syrische Regime von Präsident Baschar al-Assad, das den in den vergangenen Jahren des Bürgerkriegs den Tod von 300.000 Menschen verschuldet habe. In Syrien herrsche ein "Staatsterror". (KNA)
13:51 Uhr: Erdogan empfängt Papst in Ankara
Papst Franziskus ist von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara empfangen worden. Es war die erste Begegnung des katholischen Kirchenoberhaupts mit dem islamischen Politiker. Nach der protokollarischen Begrüßung kamen die beiden zu einer privaten Unterredung zusammen.
Franziskus ist der erste Staatsgast im neuen Präsidentenpalast. Die Anlage mit rund 1.000 Räumen wird nicht zuletzt wegen der Baukosten von rund einer halben Milliarde Euro kritisiert. Zudem erklärte das oberste Verwaltungsgericht den Bau für illegal, weil er in einem Naturschutzgebiet errichtet wurde. Die türkische Architektenkammer hatte den Papst im Vorfeld aufgerufen, auf einen Besuch in dem Palast zu verzichten.Vatikansprecher Federico Lombardi wies diesen Wunsch jedoch zurück: "Wie jeder höfliche Mensch" gehe der Papst "dorthin, wohin er eingeladen wurde".
Dem Zeremoniell für Staatsbesuche entsprechend wurde Franziskus von einer Kavallerie-Abteilung des türkischen Militärs zum Präsidentensitz geleitet. Die ersten Reiter trugen die türkische Fahne und die Vatikanflagge als Standarten voran. Erdogan erwartete den Papst an der Toreinfahrt. Nach dem Abschreiten der Ehrenformation im Palasthof hatte der Papst die Soldaten protokollgemäß auf Türkisch mit "Seid gegrüßt, Soldaten" zu grüßen. Er konnte sich dabei aber ein freundliches Lachen nicht verkneifen. Erdogan und Franziskus zeigten sich beim Händedruck zum Fototermin entspannt und freundlich. (KNA)
13:11 Uhr Papst besucht Atatürk-Mausoleum in Ankara
Zum Auftakt seines Türkei-Besuchs hat Papst Franziskus am Freitag das Mausoleum des Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk (1881-1938) besucht. Am Grab Atatürks legte er einen Kranz in den Landesfarben Rot und Weiß nieder. Anschließend trug sich Franziskus in das Goldene Buch der Türkei ein. Begleitet wurde der Papst von dem früheren Europaminister und amtierenden Außenminister Mevlüt Cavusoglu, der ihn auch am Flughafen empfangen hatte. Der Besuch an dem Mausoleum ist traditionell die erste Station von Staatsgästen der Türkei. (KNA)
12.49 Uhr: Papst wird im VW chauffiert
Papst Franziskus wird auf seiner am Freitag begonnenen Türkei-Reise in einem schwarzen VW Passat chauffiert. Es ist das erste Mal, dass das Kirchenoberhaupt bei einer Auslandsreise eine Mittelklasse-Limousine aus Wolfsburg nutzt. Bisher bestand Franziskus stets erfolgreich auf ungepanzerten Kleinwagen oder Fahrzeugen der unteren Mittelklasse, bevorzugt aus nationaler Produktion.
Das türkische Protokollamt hatte dagegen Sicherheitsbedenken geltend gemacht. In der Türkei kommen für hochrangige Politiker Limousinen der gehobenen Mittelklasse und Oberklasse von Mercedes und Audi als Dienstfahrzeuge zum Einsatz, aber auch der Passat von Volkswagen.
Anders als sonst bei päpstlichen Auslandsreisen trägt der Wagen von Franziskus in Ankara nicht das Vatikan-Kennzeichen "SCV 1"; das Nummernschild ist schwarz abgeklebt. (KNA)
12.40 Uhr: Türkische Schauspielerin ist Dolmetscherin für den Papst
Ungewöhnliche Rolle für die türkische Theater- und Filmschauspielerin Serra Yilmaz: Die 60-Jährige agiert während des dreitägigen Papstbesuches in der Türkei als Übersetzerin für das katholische Kirchenoberhaupt, wie die Zeitung "Hürriyet" (Onlineausgabe Freitag) meldet. Yilmaz, die Italienisch und Französisch beherrscht, arbeitet auch als freie Dolmetscherin. Sie hatte bereits beim Besuch von Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI. im Jahr 2006 übersetzt. (KNA)
12.05 Uhr: Papst dankt Türkei für Aufnahme von Flüchtlingen
Papst Franziskus hat der Türkei für die Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak gedankt. Das Land helfe an seinen Grenzen vielen von ihnen, sagte er am Freitag auf dem Flug von Rom nach Ankara vor Journalisten. "Danke für diesen Dienst", so Franziskus wörtlich.
Der Papst besucht bis Sonntag die Türkei. Stationen seiner sechsten Auslandsreise sind Ankara und Istanbul. Eine eigene Begegnung mit Flüchtlingen ist im offiziellen Programm nicht vorgesehen. Zu dem Gottesdienst, den der Papst am Samstag in der katholischen Heilig-Geist-Kirche in Istanbul feiert, werden jedoch auch Christen aus Syrien erwartet.
Auch unter den Jugendlichen und Kindern, die der Papst zum Abschluss der Reise am Sonntag trifft, sind nach Vatikanangaben Flüchtlinge. In der Türkei halten sich nach Angaben der Regierung gegenwärtig rund 1,5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien auf. (KNA)
11.55 Uhr: Papst landet in Ankara
Der Papst ist in Ankara gelandet. Am Flughafen wurde er von einem Vertreter der Regierung sowie weiteren Repräsentanten aus Politik und Religionen willkommen geheißen.
Als nächstes stehen der Besuch des Mausoleums von Mustafa Kemal Atatürk und eine Begrüßungszeremonie im Präsidentenpalast auf dem Programm. (som/KNA)
10.50 Uhr: Ali Agca beschimpft Franziskus
Der türkische Papstattentäter Mehmet Ali Agca hat Papst Franziskus vor dessen Besuch in der Türkei als "Feind Gottes" bezeichnet. Der Papst sei der "Botschafter des Satans" und "der größte Feind Allahs", sagte Agca laut türkischen Preseberichten vom Freitag.
Agca kritisierte, er habe den Vatikan um ein Treffen mit Franziskus in der Türkei gebeten, aber keine Antwort erhalten. Jetzt wolle er auch nicht mehr mit dem Papst sprechen. Auf mögliche Sicherheitsrisiken für den Papst in der Türkei angesprochen, sagte Agca, eine Kugel koste zehn Lira, etwa 3,30 Euro. Das Leben des Papstes sei aber "nicht mal fünf Lira wert".
Der heute 56-jährige Agca, der 1981 den damaligen Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz in Rom mit mehreren Schüssen verletzte, hat in den vergangenen Jahren schon häufiger mit bizarren Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht; unter anderem bezeichnete er sich selbst als Messias. Die Bilder von Johannes Paul II., der Agca in seiner Zelle besuchte und ihm seine Tat vergab, gingen um die Welt.
Seit seiner Haftentlassung in der Türkei im Jahr 2010 war es ruhig um Agca geworden. Zuletzt kündigte er 2013 in seiner ostanatolischen Heimatstadt Malatya an, ein Filmprojekt starten zu wollen. Laut türkischen Presseberichten tritt Agca in jüngster Zeit stets mit dunkler Sonnenbrille auf. (KNA)
9.35 Uhr: Erdogan kritisiert den Westen
Wenige Stunden vor dem Papst-Besuch attackierte Erdogan den Westen scharf. Die Fremden hätten es nur auf die Reichtümer der Muslime abgesehen, sagte er bei einer Konferenz der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul. "Die, die von außen kommen, mögen Öl, Gold, Diamanten, billige Arbeitskräfte sowie Gewalt und Streit", sagte der Präsident am Donnerstag. "Sie scheinen vordergründig unsere Freunde zu sein, aber freuen sich über unseren Tod und über den Tod unserer Kinder."
Erdogan war zuletzt mit Kommentaren zur angeblich untergeordneten Rolle der Frauen und mit der Behauptung aufgefallen, muslimische Seefahrer hätten vor Christoph Kolumbus Amerika entdeckt. Franziskus reist am Samstag weiter nach Istanbul. Es ist die sechste Auslandsreise des Papstes seit seinem Amtsantritt im März vergangenen Jahres. (dpa)
9.30 Uhr: Presse zu Papstbesuch
Erwartungen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan an Papst Franziskus standen im Mittelpunkt türkischer Presseberichte über den bevorstehenden Besuch des Kirchenoberhaupts am Freitag. Erdogan werde den Papst aufrufen, "gemeinsam die Islamophobie zu stoppen", berichtete die bürgerliche Zeitung "Hürriyet" auf der Titelseite. Franziskus war am Freitagmorgen zu einer dreitägigen Türkei-Reise aufgebrochen.
Erdogan wolle in seiner Begegnung mit dem Papst betonen, dass der Islam ungerechterweise mit Gewalt in Verbindung gebracht werde, so "Hürriyet". Auch Fehler der christlichen Welt hätten zum Aufstieg von islamistischen Terrororganisationen wie Al-Kaida oder "Islamischer Staat" beigetragen. Das Blatt "Vatan" äußerte die Erwartung, werde auf einen Missbrauch der Religion durch den "Islamischen Staat" eingehen.
Auch die hohen Sicherheitsvorkehrungen für den Papstbesuch wurden von der Presse beleuchtet. Auf der Titelseite der regierungsfreundlichen "Aksam" war von einem "Schutzring" der Sicherheitskräfte in Ankara und Istanbul die Rede. Die Bouleveradzeitung "Posta" verglich die Sicherheitsmaßnahmen mit den strengen Vorschriften eines Ausnahmezustandes. Die regierungstreue "Takvim" sprach von einem "Papst-Alarm".
Die islamistische Presse äußerte offen ihre Abneigung gegen den Papst. "Sei nicht willkommen", titelte die Zeitung "Milli Gazete", das Sprachrohr der islamistischen Glückseligkeitspartei (SP). Die ebenfalls islamistische "Yeni Akit" zitierte Papstattentäter Ali Agca mit den Worten, Franziskus sei ein "Tyrann" und der "Botschafter des Satans". Agca hatte im Jahr 1981 auf dem Petersplatz den damaligen Papst Johannes Paul II. mit mehreren Schüssen verletzt. (KNA)
9.30 Uhr: Papst startet Reise in die Türkei
Papst Franziskus ist am Freitag zu einer dreitägigen Reise in die Türkei aufgebrochen. Kurz vor 9.30 Uhr startete er vom römischen Flughafen Fiumicino nach Ankara. Dort wird Franziskus von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und Ministerpräsident Ahmet Davutoglu erwartet. Am Nachmittag steht eine Unterredung mit dem Leiter des türkischen Religionsamtes, Mehmet Görmez, auf dem Programm.
Der Papst reist an Bord eines Airbus, der nach dem jüdisch-italienischen Schriftsteller Umberto Saba (1883-1957) benannt ist. Die gleiche Maschine der italienischen Fluggesellschaft Alitalia hatte Franziskus bereits am Dienstag nach Straßburg gebracht.
Eigentlicher Anlass der sechsten Auslandsreise von Franziskus ist eine ökumenische Begegnung mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. am Wochenende in Istanbul. Am Samstag besucht das Katholikenoberhaupt die Blaue Moschee. Es ist das erste Mal, dass Franziskus als Papst ein islamisches Gotteshaus betritt. (KNA)
27.11.: Türkisches Religionsamt dämpft Erwartungen
Kurz vor dem Besuch von Papst Franziskus in der Türkei hat der Leiter des türkischen Religionsamtes Erwartungen gedämpft, der Besuch könne den christlich-islamischen Dialog fördern. "Gewiss können religiöse Institutionen miteinander über moralische Fragen der Welt sprechen", sagte Mehmet Görmez in einem Interview der italienischen Tageszeitung "La Stampa" (Donnerstag).
Aber von solchen Reisen "Werte zu erwarten, die über einfache menschliche Beziehungen hinausgehen, endet damit, dass wir uns voneinander entfernen", so Görmez. Der Begriff "interreligiöser Dialog" werde für Christentum und Islam nicht gebraucht, erklärte er. Der Vatikan verwende ihn eher für das Gespräch mit den christlichen Konfessionen.
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin nannte den interreligiösen Dialog in einem Interview mit dem vatikanischen Fernsehzentrum laut Vorabmeldungen vom Mittwoch einen Schwerpunkt der Reise von Franziskus.
Weiter forderte Görmez den Vatikan auf, "angesichts von Vorgängen, die religiöse Gefühle stören" ebenso wie die Türkei kritisch Stellung zu beziehen. Als Beispiele nannte er das Eindringen israelischer Soldaten mit Stiefeln in die Al-Aksa-Moschee in Jerusalem oder einen Überfall auf eine Synagoge. (KNA)
26.11.: 7.000 Polizisten schützen Papst
Die Behörden in Istanbul sichern den Besuch von Papst Franziskus am Wochenende laut Presseberichten mit 7.000 Polizisten. Die Stationen des Besuches am Bosporus würden weiträumig abgesperrt, meldeten mehrere türkische Medien am Mittwoch. Der Papst beginnt seinen Türkei-Besuch am Freitag in der Hauptstadt Ankaraund reist am Samstag nach Istanbul weiter. Zuletzt hatte 2006 Papst Benedikt XVI. (2005-2013) die Türkei besucht.
Franziskus habe darum gebeten, in Istanbul mit einem ungepanzerten Mittelklassewagen durch die Stadt gefahren zu werden, hieß es in den Meldungen. Die türkischen Behörden hätten dies aber abgelehnt und darauf bestanden, ihm eine gepanzerte Limousine zur Verfügung zu stellen. Auch sollen alle Straßenhändler in der Umgebung der Hagia Sophia und der Blauen Moschee vor und während des Papstbesuches dort des Platzes verwiesen werden. Rund 800 Zivilpolizisten sollen in der Gegend patrouilleren.
Über konkrete Drohungen im Umfeld des Papstbesuches wurde bis Mittwoch nichts bekannt. In türkischen Medienberichten wurde jedoch auf den Anspruch der islamistischen Miliz "Islamischer Staat" (IS) im benachbarten Syrien verwiesen, ihren Machtbereich bis nach Rom auszudehnen. Viele IS-Kämpfer reisen über die Türkei nach Syrien ein. Istanbul gilt als ein wichtiges Zentrum bei der Organisation dieses Nachschubs für die Extremisten. (KNA)