Vom Frieden Gottes singen

Rund alle zwei Jahre finden gemeinsame Treffen statt; dieses Jahr ist der Chor an seinen Ursprungsort zurückgekehrt. Gegründet wurde Pueri Cantores 1951 auf Initiative des französischen Priesters und Chorleiters Fernand Maillet, der mit seinem eigenen Knabenchor schon viele Reisen unternommen hatte. Maillet war überzeugt, dass das gemeinsame Singen junger Menschen im Gottesdienst und das Beten für den Frieden ein wichtiger Baustein für die Versöhnung und den Frieden in der Welt sind. Das Leitwort des diesjährigen Treffens knüpft an die Vision des Gründers an: "Morgen werden alle Kinder der Welt den Frieden Gottes singen".
Besonders viele Teilnehmer aus Deutschland
Neben spontanem Gesang in den Metro-Stationen, singen die Jungen und Mädchen vor allem in den Kirchen von Paris. Meistens sind es dann gleich mehrere hundert junge Sängerinnen und Sänger aus verschiedenen Ländern, die sich zur Messfeier, zum Konzert oder zum Gebet für den Frieden versammeln.
Das Treffen der Pueri Cantores findet 2014 in Paris bei eher schlechtem Wetter statt.
Die Beteilung des Deutschen Chorverbandes Pueri Cantores ist dieses Jahr besonders stark. Insgesamt 2.800 junge Sängerinnen und Sänger in 65 Chören sind aus verschiedenen deutschen Diözesen angereist. So viele passen bei der deutschen Nationalmesse noch nicht einmal in die Kirche Saint Sulpice, so dass in Notre Dame des Champs noch eine weitere deutsche Messe gefeiert wird.
Höhepunkt ist Messe mit Kardinal in Notre Dame
Eine ganz besondere Ehre gibt es zudem für zehn deutsche Chöre, die in der Kathedrale Notre Dame nacheinander singen dürfen. Matthias Balzer aus Trier, Präsident des Deutschen Chorverbandes Pueri Cantores, freut sich sehr über das hohe musikalische Niveuau der Chöre: "Damit konnten wir eine gute Kostprobe von der vielerorts hervorragenden Arbeit in den Chören unseres Verbandes geben", sagt er.
Bevor das 39. Treffen nach fünf Tagen heute zu Ende geht, steht als Höhepunkt noch eine Messe mit Kardinal André Vingt-Trois, Erzbischof von Paris, auf dem Programm. Dafür wird dann auch Notre Dame nicht mehr ausreichen. Eine Hälfte der Gäste wird drinnen feiern, die anderen mit Leinwänden draußen - was durchaus nicht unüblich ist für Gottesdienste dieser Größenordnung in Paris. Musikalisch fühlen sich die jungen Sängerinnen und Sänger gut vorbereitet, wie sie erzählen. Jetzt hoffen sie nur auf gutes Wetter: Denn in den ersten Tagen des Chorfestivals gab es wenige trockene Stunden. Der Stimmung und der Begeisterung der Pueri Cantores hat dies jedoch keinen Abbruch getan.
Von Marius Linnenborn