Verschwörungsideologische Schriften sollen unverzüglich entfernt werden

Erzbistum Freiburg geht gegen "Pamphlete" an Schriftenständen vor

Veröffentlicht am 15.06.2022 um 11:11 Uhr – Lesedauer: 

Freiburg ‐ Die "Pamphlete" seien ohne Genehmigung ausgelegt worden und brächten nicht die kirchliche Lehre zum Ausdruck: Das Erzbistum Freiburg geht gegen Broschüren mit verschwörungsideologischen Inhalten in kirchlichen Schriftenständen vor.

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Das Erzbistum Freiburg hat seine Pfarrgemeinden dazu aufgerufen, Broschüren mit verschwörungsideologischen Inhalten "unverzüglich" aus ihren Schriftenständen zu entfernen. Hintergrund der Anweisung sind laut einer Meldung im aktuellen Amtsblatt (2022/12) Berichte aus den vergangenen Wochen, wonach an Schriftenständen in Seelsorgeeinheiten der Erzdiözese Broschüren ausgelegt wurden, in denen unter Berufung auf den katholischen Glauben vor Impfungen, dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und der Durchführung von Coronatests gewarnt worden sei. Außerdem seien Behauptungen über Verschwörungen etwa durch den US-Unternehmer und Mäzen Bill Gates aufgestellt worden. "Es wird hiermit darauf hingewiesen, dass diese Pamphlete weder mit Genehmigung der Erzdiözese ausgelegt werden noch die kirchliche Lehre zum Ausdruck bringen", heißt es im Amtsblatt wörtlich.

Kritiker der Corona-Politik und Verschwörungsideologen haben im Zuge der Covid-19-Pandemie immer wieder mit kruden Thesen vor Schutzmaßnahmen gegen das Virus gewarnt. Im kirchlichen Raum sprach sich unter anderem Kardinal Gerhard Ludwig Müller wiederholt gegen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie aus. Ende vergangenen Jahres etwa sprach der damals 73-Jährige von Versuchen einer internationalen Elite, die Menschen im Zuge der Corona-Pandemie "gleichzuschalten" und einen "Überwachungsstaat" zu etablieren. Namentlich nannte Müller unter anderem Bill Gates und den Investor George Soros. Auch verwies er auf Warnungen vor einem sogenannten "Great Reset", also vor angeblichen Eliten-Verschwörungen zum Sturz der Demokratie. (stz)