Hans Küngs Wohnhaus wird "dauerhafter und würdiger Erinnerungsort"

Hans Küngs früheres Tübinger Wohnhaus soll ein Standort der Stiftung Weltethos und zugleich ein "dauerhafter und würdiger Erinnerungsort" an den weltbekannten Schweizer Theologen werden. Wie die Stiftung am Mittwoch mitteilte, konnte sie mit Unterstützung der Würth-Gruppe das Haus nun vollständig erwerben. Seinen Anteil hatte Küng (1928-2021) testamentarisch der Stiftung vermacht. Küng hatte in dem Haus oberhalb der Altstadt seit 1978 gelebt. Bereits zwischen 1995 und 2020 hatte die Stiftung dort ihren Sitz.
Unterdessen übernahm Bernd Engler (68), bis Ende September Rektor der Universität Tübingen, am Dienstagabend die Präsidentschaft der Stiftung Weltethos. Er folgt dem ehemaligen Präsidenten des Verfassungsgerichtshofs Baden-Württemberg, Eberhard Stilz (73), der die Stiftung knapp ein Jahrzehnt geleitet hatte.
Die Stiftung Weltethos strebt einen Konsens der Religionen in Wertefragen an. Hinter dem Projekt steht die Überzeugung, dass es keinen Frieden unter Staaten ohne Frieden unter Religionen gibt. Zu den Aufgaben der Stiftung zählen Forschung und Bildungsarbeit. Küng hatte in Anlehnung an die Philosophie Immanuel Kants seine Idee von verbindenden Werten, unverrückbaren Maßstäben und persönlichen Grundhaltungen entwickelt. Außer der Stiftung gibt es seit 2012 ein Weltethos-Institut an der Universität Tübingen. (tmg/KNA)