Insgesamt deutlich weniger Teilnehmer als bei früheren Ausgaben

7.000 junge Menschen aus Deutschland wollen zum Weltjugendtag

Veröffentlicht am 28.02.2023 um 14:54 Uhr – Lesedauer: 

Dresden ‐ Wenn im Sommer der Weltjugendtag in Lissabon stattfindet, werden auch junge Gläubige aus Deutschland dabei sein. Doch mit 7.000 sind es deutlich weniger als bei früheren Treffen. DBK-Jugendbischof Johannes Wübbe hat dafür eine Erklärung.

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Mehr als 400.000 junge Menschen werden zum Weltjugendtag Anfang August in Lissabon erwartet, darunter etwa 7.000 aus Deutschland. Dies sind deutlich weniger als bei früheren Weltjugendtagen. Mögliche Gründe dafür seien die Corona-Pandemie und die Kirchenkrise, sagte der Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Wübbe, am Dienstag in Dresden. Er gehe davon aus, "dass die Situation in der Kirche auch an Jugendlichen nicht ganz spurlos vorübergeht und sich auch einige davon zurückgezogen haben".

Ein Schwerpunkt der Großveranstaltung mit Papst Franziskus sei das Thema Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung, sagte Weihbischof Wübbe bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Bischofskonferenz. "Auch unsere jungen Menschen aus Deutschland sind sich ihrer Verantwortung bewusst, und so nehmen beispielsweise viele der Gruppen eine lange, mehrtägige und beschwerliche Busfahrt auf sich, um nicht mit dem Flugzeug anreisen zu müssen."

"Wichtiges Zeichen" angesichts des Ukraine-Kriegs

Der Weltjugendtag findet vom 1. bis 6. August in der portugiesischen Hauptstadt statt. Wegen Corona war das katholische Großereignis von 2022 auf 2023 verschoben worden. Zusätzlich zum regulären Programm ist ein zentral gelegenes deutsches Pilgerzentrum geplant.

Angesichts des Ukraine-Kriegs setze der Weltjugendtag ein "wichtiges Zeichen des Friedens und der offenen Verständigung zwischen den Nationen", sagte der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers. Jugendliche könnten in Lissabon eine positive "Erfahrung von Weltkirche" machen und eine Gemeinschaft im Glauben erleben. Aber es werde auch um innerkirchliche Reformen gehen: "Institutionelle Missstände, Anfragen und der Wunsch nach Veränderungen werden auch durch einen Weltjugendtag nicht ausgeräumt oder überdeckt. Im Gegenteil: Sie haben auch dort ihren Platz und müssen diesen dort auch haben.

Papst Johannes Paul II. (1978-2005) hatte die Weltjugendtage 1985 ins Leben gerufen. Seitdem finden sie alle zwei bis drei Jahre statt. 2019 war der WJT mit 700.000 Teilnehmern in Panama, 2016 kamen 3,5 Millionen junge Pilgerinnen und Pilger ins polnische Krakau. In Deutschland fand der Weltjugendtag bisher einmalig 2005 in Köln statt. (KNA)