Historische Zeremonie vor drei Jahren auf Petersplatz

Hoffnungs-Botschaft von Papst Franziskus fliegt ins Weltall

Veröffentlicht am 27.03.2023 um 16:54 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ In einer historisch beispiellosen Geste hat Papst Franziskus vor drei Jahren auf dem menschenleeren Petersplatz für ein Ende der Corona-Pandemie gebetet. Seine Botschaft kreist nun künftig in einem Satelliten um die Erde.

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Die Papst-Bitte für ein Ende der Corona-Pandemie vor zwei Jahren kreist künftig in einem Satelliten um die Erde. Die päpstliche Kommunikationsbehörde hat am Montag ein entsprechendes Projekt vorgestellt. Der Satellit mit einem Nanobuch mit Fotos und Worten des Papstes beim Sondersegen während des Corona-Lockdowns soll im Juni mit einer Rakete ins All gebracht werden. Beteiligt sind neben dem Vatikan die italienische Raumfahrtagentur ASI und der Nationale Forschungsrat von Italien CNR.

Am 27. März 2020 spendete Franziskus von den Stufen der Vatikan-Basilika herab – vor einem menschenleeren Petersplatz – den Segen "Urbi et Orbi", rief den Himmel um Beistand gegen das Corona-Virus an und sagte den Sterbenden Trost und Vergebung zu. Mit ihm im Regen stand das Kruzifix von San Marcello, das an das Ende der Pest 1522 erinnert. Die Bilder des einsamen Papstes mit einer goldenen Monstranz in den Händen gingen um die Welt.

"Satellit der Hoffnung"

Der Vatikan verlegte ein Jahr später ein Buch zu dem Ereignis. Es wurde insgesamt 150.000-mal in sieben Sprachen gedruckt. Der deutsche Titel lautet "Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?".

Das Buch besteht aus etwa neun Quadratmetern Papier, für den Weltraum wurde es von Wissenschaftlern auf eine Größe von wenigen Quadratmillimetern reduziert. Das Nanobuch in Form eines Mikrochips wird von einem "Satelliten der Hoffnung" transportiert, ausgestattet mit zwei Bordcomputern und Kommunikationssystemen. Die Rakete mit dem Satelliten an Bord startet am 10. Juni im US-Bundesstaat Kalifornien.

Eine weitere Miniaturausgabe des Buches befindet sich derzeit in einem Saatgut-Tresor in Norwegen. Als "Samen der Hoffnung" deklariert, lagert es neben hunderttausenden Pflanzensamen auf Spitzbergen, gut 1.200 Kilometer vom Nordpol entfernt. (KNA)