Nur drei Gegenstimmen nach leicht kontroverser Debatte

ZdK stimmt für Satzung des Synodalen Ausschusses

Veröffentlicht am 25.11.2023 um 11:13 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat vorgelegt: Am Samstagvormittag stimmte die ZdK-Vollversammlung fast einstimmig für die Annahme der Satzung des Synodalen Ausschusses. Die Bischofskonferenz will erst im Februar ihr Votum abgeben.

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Vonseiten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) kann der Reformdialog der katholischen Kirche in Deutschland wie geplant weitergehen. Der Dachverband der katholischen Laien stimmte am Samstag auf seiner Vollversammlung in Berlin fast einstimmig für die Annahme der Satzung des Synodalen Ausschusses. Dieses gemischte kirchliche Leitungsgremium aus Laien und Bischöfen soll den weiteren Weg für mögliche kirchliche Reformen im Rahmen eines Synodalen Rats vorbereiten, unter anderem hin zu mehr Mitbestimmung und Gleichberechtigung.

Nur drei der rund 160 anwesenden ZdK-Mitglieder stimmten nach einer leicht kontroversen Debatte dagegen. Zuvor hatte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp von dem auch psychologisch anstrengenden Ringen um die Satzung mit den Bischöfen berichtet. Claudia Lücking-Michel, die ebenfalls die Satzung mitverhandelt hatte, sagte: "Die Satzung ist das Beste, was wir aushandeln konnten. Ein bisschen ist es wie der Spatz in der Hand – aber den sollten wir nicht loslassen."

Bischofskonferenz will im Februar über Satzung abstimmen

Bei seiner konstituierenden Sitzung hatte der Synodale Ausschuss am 10. und 11. November in Essen einstimmig Satzung und Geschäftsordnung für seine künftige Arbeit verabschiedet. In Kraft treten kann die Satzung jedoch erst endgültig, wenn auch die Deutsche Bischofskonferenz sie ratifiziert. Die Bischöfe stimmen auf ihrer Frühjahrsvollversammlung am 19. bis 22. Februar in Augsburg darüber ab.

Bild: ©Erzbistum Berlin/Walter Wetzler

"Wir Ortsbischöfe stehen zu der Satzung des Synodalen Rates. Das ist kein psychologischer Vorgang, das ist ein bewusstes Ja!", so Berlins Erzbischof Heiner Koch, der erstmals als Geistlicher Assistent des ZdK an der Vollversammlung teilnahm.

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch, der erstmals als Geistlicher Assistent des ZdK an der Vollversammlung teilnahm, erklärte: "Wir Ortsbischöfe stehen zu der Satzung des Synodalen Rates. Das ist kein psychologischer Vorgang, das ist ein bewusstes Ja!" Er räumte ein, dass es unter den Weihbischöfen andere Meinungen gebe. Deshalb sei das Votum des ZdK für die Satzung auch für die Bischöfe und ihre finale Abstimmung im Frühjahr "ein ganz, ganz wichtiges Zeichen".

Briefe aus dem Vatikan gegen deutsche Reformbemühungen

Anfang der Woche war ein Antwortbrief von Papst Franziskus an vier deutsche Katholikinnen bekanntgeworden, in dem er einen Synodalen Ausschuss klar ablehnt. Zuvor hatte sich der Vatikan bereits mehrfach gegen die Gründung eines Synodalen Rates ausgesprochen. Rom sieht die Gefahr, dass die Autorität der Bischöfe dadurch unzulässig eingeschränkt werden könnte.

Am Freitag wurde zudem eine offizielle Note von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an die deutschen Bischöfe bekannt, in der er ihnen mitteilt, dass die den Männern vorbehaltene Priesterweihe und die Lehre der Kirche zur Homosexualität nicht verhandelbar seien. Damit stellte sich der Vatikan erneut gegen zentrale Reformideen des Synodalen Wegs in Deutschland. Das ZdK reagierte am Freitag gelassen auf den Brief Parolins. Gegenüber katholisch.de wandte sich ZdK-Vizepräsident Thomas Söding gegen die Sichtweise, dass es in der Kirche Themen gebe, die nicht verhandelbar seien. "Es geht ja nicht um verhandeln. Es geht um die Frage, ob man sich den Problemen stellt, die es in der katholischen Kirche gibt", so Söding. (stz/KNA)