"Ohne Liturgiereform gibt es keine Reform der Kirche"

Papst lobt Gottesdienstreform nach Zweitem Vatikanischen Konzil

Veröffentlicht am 08.02.2024 um 12:24 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Vor drei Jahren schränkte Papst Franziskus die Alte Messe mit seinem Motu proprio "Traditionis custodes" stark ein. Jetzt betonte er noch einmal die Bedeutung der Liturgiereform für die katholische Kirche insgesamt.

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Papst Franziskus hat die Liturgiereform im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils gelobt. Die Väter des Konzils (1962-1965) hätten den Willen gehabt, die katholische Kirche in ihren grundlegenden Formen zu reformieren, sagte der Papst am Donnerstag im Vatikan vor der Vollversammlung des Dikasteriums für den Gottesdienst. Es sei ihnen um eine "geistliche, pastorale, ökumenische und missionarische Erneuerung" gegangen. Dabei hätten sie gewusst, dass sie sich besonders um die Reform des Gottesdienstes kümmern müssen. "Das ist so, als würde man sagen: Ohne Liturgiereform gibt es keine Reform der Kirche", fasste Franziskus zusammen.

Vor rund 60 Jahren - am 4. Dezember 1963 - wurde das Konzilsdokument "Sacrosanctum concilium" veröffentlicht. Es fordert unter anderem mehr Einsatz der jeweiligen Landessprache im Gottesdienst. Die Gläubigen sollen als Gemeinde aktiv ins liturgische Geschehen einbezogen werden; die Zentrierung auf den Priester tritt zurück. Das Dokument gilt als einer der Grundlagentexte für die Liturgiereform nach dem Konzil.

Im Jahr 2021 hat Papst Franziskus mit seinem Motu proprio "Traditionis custodes" ("Wächter der Tradition") die Feier der Alten Messe eingeschränkt, die Benedikt XVI. zuvor als außerordentliche Form der Messfeier in gewissen Grenzen wieder zugelassen hatte. Im Februar 2023 verschärfte Franziskus die Regeln noch einmal. (bod/KNA)