Nach 60 Jahren: Campo Santo Teutonico erhält antike Objekte zurück

Spektakuläre Wende im Fall zweier verschwundener antiker römischer Objekte aus der Sammlung des Campo Santo Teutonico am Vatikan: Die beiden Kunstgegenstände, die seit den 1960er-Jahren als verschollen galten, sind in diesem Frühjahr wieder aufgetaucht und konnten nun durch das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) an den Campo Santo Teutonico zurückgegeben werden, wie die Behörde am Montag in München mitteilte. Bei den beiden Objekten habe es sich um ein Steinfragment mit lateinischer Inschrift aus dem 1. Jahrhundert nach Christus und eine Schautafel mit eingelassenen Relieffragmenten aus derselben Zeit gehandelt.
Der Camerlengo der Erzbruderschaft zur schmerzhaften Muttergottes, der der Campo Santo Teutonico heute gehört, habe sich im Frühjahr an das BLKA gewandet und erklärt, dass bei einer Kunstauktion im Auktionshaus Hargesheimer in Düsseldorf zwei Objekte gehandelt würden, die aus der Sammlung der Einrichtung stammten und seit rund 60 Jahren vermisst würden, erläuterte das BLKA die Hintergründe. Und weiter: "Das Auktionshaus erklärte sich nach einer Kontaktaufnahme durch die Kunstfahndung des BLKA umgehend bereit, diese beiden Objekte ohne weitere Rechtsansprüche an den Campo Santo Teutonico zurückzugeben."
Der Einlieferer der beiden Objekte sei anschließend durch das Auktionshaus finanziell entschädigt worden. "Er konnte glaubhaft darlegen, dass er zwischenzeitlich rechtmäßig Eigentum an dem Steinfragment und der Schautafel erworben hatte", so das BLKA. Ein strafbares Handeln durch den Einlieferer habe deshalb nicht vorgelegen. Die Übergabe der zuvor vom BLKA in Verwahrung genommenen Objekte fand den Angaben zufolge am Montag im Vatikan statt. Der Präsident des BLKA, Norbert Radmacher, und der Leiter der Kunstfahndung im BLKA, Christian Klein, hätten die Artefakte persönlich an den Campo Santo Teutonico übergeben. (stz)