So wenig wie möglich in Angelegenheiten des Bistums einmischen

Altbischof Genn: Habe meinem Amt bislang nicht nachgeweint

Veröffentlicht am 03.06.2025 um 14:57 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Ein echter Einschnitt? Ja. Dem Job nachtrauern? Nein. Der frühere Münsteraner Bischof Felix Genn berichtet über seine erste Zeit im Ruhestand. Wo er sich raushält und was er weiterhin macht.

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Der emeritierte Münsteraner Bischof Felix Genn (75) hat den Eintritt in seinen Ruhestand als "echten Einschnitt" bezeichnet. Noch am 7. März, zwei Tage vor dem Ende seiner Amtszeit, habe er letzte dringende Entscheidungen getroffen, sagte Genn laut einer Mitteilung des Bistums Münster vom Dienstag. Dem Amt habe er bislang dennoch "nicht nachgeweint". Er werde sich künftig so wenig wie möglich und schon gar nicht ungefragt in Angelegenheiten der Diözese Münster einmischen. "So kann ich auch gut in Münster wohnen bleiben."

Der Umzug aus der Bischofswohnung in seine jetzige sei allerdings eine Herausforderung gewesen, sagte der Altbischof weiter. "Ich musste mich von vielem trennen, vor allem von Teilen meiner Bibliothek und Korrespondenz." Vieles habe er dem Bistumsarchiv übergeben. Seine Aufgabe als Mitglied des vatikanischen Dikasteriums für die Bischöfe wolle er weiter nach Kräften erfüllen, solange der Papst sie ihm zutraue, sagte Genn. "Das macht mir Freude und gibt mir auch Lebendigkeit, weil ich in viele Themen der Weltkirche Einblick bekomme."

Der Altbischof äußerte sich bei einer Begegnung mit Senioren aus der Pfarrei St. Lamberti in Münster. Papst Franziskus hatte Genns altersbedingtes Rücktrittsangebot am 9. März angenommen. Er war 16 Jahre lang Bischof von Münster und leitete zuvor sechs Jahre lang das Bistum Essen. (tmg)