US-Kardinal McElroy übt scharfe Kritik an Trump-Regierung
Der Kardinal von Washington, Robert McElroy, hat die Migrationspolitik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump als "unmenschlich" und "moralisch abstoßend" verurteilt. In einem Interview mit CNN warf McElroy am Donnerstag der US-Regierung vor, durch massenhafte und wahllose Abschiebungen Familien auseinanderzureißen und gezielt Angst unter Millionen Migranten zu schüren. "Es ist richtig, dass wir unsere Grenzen kontrollieren können. Doch was derzeit geschieht, geht weit darüber hinaus", sagte McElroy. Menschen hätten inzwischen Angst, in die Kirche zu gehen.
Auch Trumps umfangreiches Steuer- und Ausgabenpaket – das sogenannte "One, Big, Beautiful Bill" – lehnt McElroy entschieden ab. Millionen Menschen könnten ihre Gesundheitsversorgung verlieren, während Reiche von Steuersenkungen profitierten. "Es ist grundfalsch, den Ärmsten zu nehmen, um es den Reichsten zu geben", so McElroy.
Pro Frauendiakonat
Zudem warnte der Kardinal vor einer möglichen Eskalation im Nahen Osten nach US-Angriffen auf iranische Atomanlagen. Solche Aktionen könnten andere Staaten ermutigen, selbst Atomwaffen zu entwickeln, um sich zu schützen.
Neben politischen Themen sprach McElroy auch über Reformen in der katholischen Kirche. Er plädierte dafür, Frauen stärker einzubinden, etwa durch die Weihe zu Diakoninnen. Kardinal McElroy gilt als enger Vertrauter von Papst Leo XIV., der sich seit seinem Amtsantritt wiederholt für die Rechte von Migranten ausgesprochen hat. (KNA)