Umsetzung in fünf Phasen

Vatikan veröffentlicht Fahrplan für Weltsynode bis 2028

Veröffentlicht am 07.07.2025 um 12:52 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Der Umbau der katholischen Kirche für mehr Mitbestimmung durch alle Gläubigen war eines der großen Reformprojekte von Papst Franziskus. Nun wird dieser Prozess fortgeführt. Den Fahrplan hat Papst Leo XIV. abgesegnet.

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Die von Papst Franziskus begonnene Weltsynode der katholischen Kirche für mehr aktive Teilhabe der Gläubigen wird unter Papst Leo XIV. noch bis Oktober 2028 fortgesetzt. Dies geht aus einem Papier hervor, das der Vatikan am Montag veröffentlichte. Es trägt den Titel: "Skizzen für die Umsetzungsphase der Synode". Autor ist der Chef des Synodensekretariats, Kardinal Mario Grech, der das Dokument bereits am 29. Juni mit Zustimmung des Papstes unterzeichnete. In dem Text wird Grechs Fahrplan für die Synode bestätigt, dem Papst Franziskus am 11. März in der Gemelli-Klinik, sechs Wochen vor seinem Tod, seine Zustimmung gegeben hatte. Die Zustimmung durch Papst Leo XIV. erfolgte laut dem Papier am 26. Juni bei einem Treffen des neuen Papstes mit dem Synodenrat.

Umsetzung in fünf Phasen

Demnach wird die Umsetzung des Abschlussdokuments der Weltsynode vom 26. Oktober 2024 in fünf Phasen ablaufen. Zunächst sollen bis Dezember 2026 die Ergebnisse in den Bistümern sowie auf nationaler und internationaler Ebene umgesetzt werden. Dabei sollen synodale (also gemeinschaftliche) Beratungsmethoden und -strukturen geschaffen und erprobt werden. Diese Methoden und Strukturen sollen im ersten Halbjahr 2027 in Versammlungen auf Bistumsebene und dann im zweiten Halbjahr auf Ebene der Bischofskonferenzen und der länderübergreifenden Bischofsräte bewertet werden. Dies sind die Phasen zwei und drei. Als vierte Phase folgt im Frühjahr 2028 die Evaluation in kontinentalen kirchlichen Versammlungen. Als Abschluss und fünfte Phase ist im Oktober 2028 im Vatikan eine "allgemeine kirchliche Versammlung" geplant.

An mehreren Stellen spricht der Text von der aktiven Beteiligung nicht geweihter Frauen und Männer an dem Prozess. Deshalb wird erwartet, dass an der Abschlussversammlung in Rom – wie bereits an der Synodalversammlung im Oktober 2024 – neben Bischöfen, Priestern und Ordensleuten auch katholische Laien jeglichen Geschlechts mit Rede- und Stimmrecht teilnehmen werden. Die unter Papst Franziskus eingesetzten "Arbeitsgruppen" zur Klärung einiger strittiger Fragen werden ebenfalls fortgesetzt. In ihnen soll es unter anderem um heiße Eisen wie das Frauendiakonat gehen. Papst Leo XIV. habe zwei weitere Studiengruppen hinzugefügt, so das Papier.

Eine davon solle sich mit Veränderungen der Liturgie im Sinne der Synodalität befassen. Die andere solle den "Status der Bischofskonferenzen, der kirchlichen Versammlungen und der National-Konzile" klären. Dabei wird es mutmaßlich um kirchenrechtliche, aber auch um dogmatische Fragen gehen. Das Synodensekretariat werde die Ergebnisse der Arbeitsgruppen "harmonisch in den synodalen Prozess integrieren" und Kongresse und theologische Debatten dazu organisieren.

Auch Kritiker sollen zu Wort kommen

Mit Nachdruck wird in dem Text dazu aufgerufen, in den Beratungsphasen auch "Widerstände und Schwierigkeiten" freimütig zur Sprache zu bringen. Auch die Kritiker der Synodalität könnten einen wertvollen Beitrag leisten. "Es wäre ein Verlust für die gesamte Kirche, wenn ihre Stimme ungehört bliebe", heißt es dort. Den einzelnen Ortskirchen räumt das Dokument Spielräume für je eigene Lösungswege zur Verwirklichung der Synodalität ein. Die Letztverantwortlichen bei der Umsetzung seien die jeweiligen Bischöfe. Bei einigen Themen seien zudem die Bischofskonferenzen gefragt.

"Das heutige Dokument des Synodensekretariats aus Rom ist sichtbarer Ausdruck, dass der synodale Weg der Weltkirche weitergeht. Die nächsten Schritte werden beschrieben und mit Nachdruck daran erinnert, dass das Schlussdokument der Synode vom vergangenen Oktober die Maß- und Richtschnur ist", erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, am Montag in den sozialen Medien. Der Bischof von Limburg wertete es als "erfreulich, weil so auch Papst Leo XIV. den synodalen Prozess und das Voranschreiten auf diesem Weg bestätigt". Er rief die Kirche in Deutschland auf allen Ebenen dazu auf, das Schlussdokument zu lesen und zu leben. (tmg/KNA)

7.7., 13:18 Uhr: Ergänzt um weitere Details. 16:38 Uhr: Ergänzt um Bätzing.