Bistum Münster veröffentlicht "andere" Statistik für 2024

Hamers: Kirche verändert sich – befindet sich aber nicht im Niedergang

Veröffentlicht am 18.07.2025 um 10:59 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Dass die katholische Kirche sich in Deutschland im Niedergang befindet, ist ein regelmäßig gezeichnetes Bild. Münsters Diözesanadministrator Antonis Hamers hält das jedoch für falsch. Kirche bleibe mit ihren Angeboten weiter relevant.

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Der Münsteraner Diözesanadministrator Antonius Hamers hat die anhaltende gesellschaftliche Relevanz der katholischen Kirche in Deutschland betont. "Wir sind und bleiben auch unter säkularen Bedingungen Kirche in der Gesellschaft. Wir setzen uns ein für den Lebensschutz am Beginn und Ende des Lebens, wir stehen für die Würde jedes Menschen unabhängig von seiner Herkunft oder seines sozialen Status", sagte Hamers am Donnerstag in Münster. Er wandte sich damit gegen das oft gezeichnete Bild einer Kirche, die sich im Niedergang befinde. "Richtig ist, dass die katholische Kirche sich auch im Bistum Münster massiv verändert. Die Zahl der Gläubigen wird auch in den nächsten Jahren weiter zurückgehen – und damit unsere finanziellen Mittel." Zugleich würden viele Angebote in den Pfarreien und anderen kirchlichen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen und Beratungsstellen "stark nachgefragt". 

"Alle diese Orte sind kirchliche Orte, weil uns die die Frohe Botschaft Jesu Christi motiviert, so zu handeln, wie wir handeln, und weil Menschen so etwas von unserem Glauben erfahren können", sagte Hamers, der das Bistum Münster mit seinen rund 1,6 Millionen Gläubigen seit dem altersbedingten Rücktritt von Bischof Felix Genn Anfang März kommissarisch leitet, weiter. Zugleich müsse man jedoch realistisch sein. Die Vielzahl der kirchlichen Einrichtungen werde man nur halten können, "wenn Menschen uns auch zukünftig mit ihrer Kirchensteuer unterstützen und wenn Menschen sich so mit der Botschaft Jesu identifizieren, dass sie in unseren Einrichtungen engagiert und qualifiziert mitarbeiten"“. 

Hamers äußerte sich anlässlich der Veröffentlichung einer Statistik zur Nachfrage nach kirchlichen Angeboten im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster im vergangenen Jahr. Daraus geht unter anderem hervor, dass 2024 insbesondere Angebote für junge Menschen gut nachgefragt wurden. So seien etwa im Kindergartenjahr 2024/2025 insgesamt 45.545 Kinder in 667 katholischen Kindertageseinrichtungen betreut worden. Diese Zahl sei im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert geblieben – ebenso wie auch die Zahl der Schüler an den 29 bischöflichen Schulen (rund 18.000). Insgesamt, so das Bistum, habe es "ein ungebrochen hohes Interesse an den katholischen Schulen und mehr Anmeldungen als verfügbare Schulplätze" gegeben. (stz)