Gemeinschaftsprojekt der Erzdiözese München und Freising mit dem Tourismus

"Sinnstifterweg": 14 Kilometer auf dem Weg zu sich und zu Gott

Veröffentlicht am 27.07.2025 um 17:46 Uhr – Lesedauer: 

München/Aschau ‐ Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Wer sich ihr stellen will, hat jetzt im Chiemgau die Möglichkeit – entlang eines Weges an Kapellen und schönen Plätzen in freier Natur.

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Wie wäre es mit einer Tour zu sich selbst? Eine Möglichkeit dazu bietet der in diesem Jahr eröffnete "Sinnstifterweg" im oberbayerischen Chiemgau. Er führt von Aschau ins Bergsteigerdorf Sachrang und hält auf gut 14 Kilometern insgesamt sieben Stationen bereit, die einen auch ein bisschen näher zu Gott führen könnten, heißt es in der Ankündigung. Der Weg ist Teil einer neuen Initiative unter dem Motto "Sinn-Stifter-Orte", für die die Erzdiözese München und Freising mit örtlichen Tourismusstellen zusammenarbeitet.

Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Festhalle in Hohenaschau. Von dort führt der Weg, der von Mai bis Oktober begehbar ist, zur Ölbergkapelle in Sachrang. An jeder der sieben Stationen befinden sich kleine Tafeln mit QR-Codes, über die zusätzliche Informationen zum jeweiligen Ort abgerufen werden können. Immer sind auch eine Bank zum Ausruhen zu finden sowie kurze Impulse zu Lebensthemen, die zum Nachdenken anregen sollen. "Sie sind eingeladen, innezuhalten, Ihre Sinne von der Natur und dem Besonderen der verschiedenen Plätze ansprechen zu lassen und wahrzunehmen, was der Platz in Ihnen bewegt", heißt es. Damit verbunden sei der Wunsch, Freude an der Natur und gute Gedanken zu haben.

Kapelle an der Kette

Erster Halt ist bei der Kapelle an der Kette. Zu ihrem Namen kam sie, weil sich dort eine Kette zum Absperren der Straße befand, wie es heißt. Ursprünglich habe an der Stelle ein Marterl in der Felsnische zum Gedenken an einen abgestürzten Fuhrmann erinnert. 1913 entstand an der Prien-Klamm schließlich die Kapelle. Zu sehen ist die Darstellung der schmerzhaften Muttergottes, Christus in der Rast sowie die Figur eines schwarzen Hundes mit Kette, um den sich eine Legende rankt.

Weitere Stopps sind der Wasserfall Schoßrinn, das Wegkreuz Innerwald und ein "Bankerl", auf dem ein Spruch von Karl Valentin zu lesen ist: "Heit bsuach i mi, hofftenlich bin i dahoam" (Heute besuche ich mich, hoffentlich bin ich daheim). Auch der Friedhof von Sachrang lädt zum Verweilen ein, dort lässt sich eine größere Anzahl schmiedeeiserner Grabkreuze aus dem 18. Jahrhundert entdecken, einige von ihnen in reichen Rokokoformen. Auch Peter Hueber, genannt der "Müllner-Peter von Sachrang" (1766-1843) liegt hier begraben. Der gelernte Müller und Musiker ging in die Geschichte als Universalgelehrter ein, der sich auch mit Heilkunde, Astronomie und Sprachen auskannte. (KNA)