Bericht: "Unstimmigkeiten" beim KDFB in Bayern
Der überraschende Rücktritt von Birgit Kainz (62) als Landesvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) in Bayern sorgt für Nachfragen. Seit 2022 war die Betriebswirtin aus Niederbayern im Amt gewesen und hatte dieses "auf eigenen Wunsch" Anfang der Woche niedergelegt. Weitere Gründe nannte der Verband bisher nicht. Der "Münchner Merkur" (Donnerstag) berichtet nun, aus "verlässlicher Quelle" erfahren zu haben, dass es Unstimmigkeiten über die Verbandsführung gegeben habe. Dies bestreite jedoch die seit Dienstag kommissarisch den Verband leitende Tanja Pichlmeier.
Laut Zeitung hatte sich der KDFB, der sich in einer schwierigen finanziellen Lage befinden soll, vor zwei Jahren von seiner langjährigen Geschäftsführerin getrennt. Auch die Pressesprecherin, die gerne über das Erreichen ihres Renteneintrittsalter hinaus gearbeitet hätte, sei nicht weiterbeschäftigt worden. Stattdessen seien jüngere Mitarbeiterinnen zu günstigeren Bedingungen eingestellt worden. In der Folge solle sich der Verlust der erfahrenen Kräfte in der Qualität der Arbeit bemerkbar gemacht haben. Zugleich seien die Mitgliederzahlen stark gesunken.
Pichlmeier sagte dem "Münchner Merkur" jedoch, die Gründe für den Rücktritt von Kainz lägen im privaten Bereich. Zugleich räumte die 42-jährige Wirtschaftsjuristin aber ein, dass es einen Transformationsprozess mit einer Digitalisierungsoffensive und verstärkter generationenübergreifender Zusammenarbeit gebe. "Die Situation ist eine Herausforderung, aber nicht unlösbar." Der Verband hatte in einer früheren Pressemitteilung bereits kundgetan: "Unser Fokus liegt jetzt auf Stabilität, Transparenz und der Fortsetzung unserer inhaltlichen Ziele - gemeinsam mit den Diözesanverbänden, den verbandlichen Einrichtungen und Werken sowie allen engagierten Mitgliedern." (KNA)
