Apostolischer Administrator: Neuer Wiener Erzbischof bis Jahresende
Der Apostolische Administrator des Erzbistums Wien, Josef Grünwidl, glaubt an die Ernennung eines neuen Wiener Erzbischofs bis Ende des Jahres. Im September finde die erste große Kardinalssitzung nach der Sommerpause in Rom statt, bei der auch Bischofsfragen beraten werden. "Es könnte sein, dass bei dieser Sitzung schon eine Entscheidung fällt", sagte er im Podcast ZIB2 am Donnerstag. Der langjährige Erzbischof Christoph Schönborn war von 1995 bis 2025 im Amt.
Im Januar übernahm Grünwidl übergangsweise die Leitung der Erzdiözese. Wenn bis Januar 2026 keine Nachfolge gefunden wäre, würden sich dann seine Befugnisse im Amt erweitern. "Das wird in der Regel versucht, zu vermeiden", so Grünwidl. Deswegen glaubt er, dass es spätestens rund um Weihnachten einen Nachfolger geben werde.
Grünwidl selbst als Erzbischof?
Scheinbar gebe es Probleme einen Kandidaten zu finden, führte er weiter aus. Die Erzdiözese habt 2023 tiefrote Zahlen geschrieben, sodass ihr Schönborn einen harten Sparkurs verordnet hat. Dass Grünwidl selbst das Amt übernehmen werde, schließt der 62-jährige nicht vollkommen aus. Er habe zwar deutlich gesagt, dass er sich nicht in dieser Aufgabe sehe. "Sollte es trotzdem anders kommen, werde ich sehen, wie ich reagieren werde." Schlussendlich würde der Papst die Entscheidung treffen.
In dem Gespräch äußert er sich außerdem zum Zölibat und der Stellung von Frauen in der Kirche. Für ihn wäre jetzt die Zeit, in diesen Themen Schritte der Veränderung einzuleiten. Papst Leo XIV. sehe er als "richtigen Mann zur richtigen Zeit". Er glaubt, Leo werde vor allem Franziskus' Weg der Synodalität weiterführen.
Papst Franziskus hatte an dessen 80. Geburtstag das Rücktrittsgesuch von Kardinal Schönborn angenommen. Daraufhin trat Grünwidl das Amt des Apostolischen Administrators an. Seine Aufgabe ist es, das Leben in der Erzdiözese aufrechtzuerhalten. (bak)
