Gerade in diesen Zeiten: Mut tut gut

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Raus aus der Bubble mit Hildegard: Heute ist der Gedenktag von Hildegard von Bingen (1098-1179), einer vielseitigen und mutigen Frau, die predigte, hohe Kleriker kritisierte, komponierte, dichtete und naturwissenschaftlich tätig war. Ihre vielen Talente strahlten für mich am Wochenende bis ins Heute als ich beim Netzwerktreffen des Hildegardis-Vereins Frauen aus vier Generationen und den unterschiedlichsten Fachgebieten traf und wir im Gespräch voneinander lernen konnten.
Nach Monaten schlechter Nachrichten über die Weltlage, die politisch oder klimatisch jederzeit auseinanderzubrechen droht, weckte schon der Titel der Veranstaltung Hoffnung: "Wo Mut wächst und trägt – Christinsein in der Welt von heute." Anstatt in Klagen über die Lage der Kirche oder der Welt zu verfallen, ging es darum, wie Frauen früher und heute mutig ihren Weg gehen, sich für andere einsetzen und somit ihrer Berufung folgen. Die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker sprach über ihre Begeisterung für Politik. Nina Odenius berichtete, wie sie als einziges blindes Kind im örtlichen Gymnasium früh lernte, für sich und ihr Ziel einzustehen, dort das Abitur machen zu können.
Die vielen Baustellen dieser Welt wurden unaufgeregt und pragmatisch angegangen: Diskriminierung schüchtert ein? Dann lerne, für dich und andere einzustehen. In scharfen gesellschaftspolitischen Debatten ist Dialog oft schwer? In Kulturinstitutionen als "Dritten Orten" und Kirchen als "Vierte Orte" wird Gemeinschaft gebildet und Austausch ermöglicht.
Der Blick durch die Jahrhunderte von Hildegard über die evangelische Frauenrechtlerin Berta Lungstras bis hin zu den Katholikinnen beim Synodalen Weg zeigt eine Konstante: Mut- und Kraftquellen waren der Glaube und die Gemeinschaft sowie ein Blick für Möglichkeiten und Grenzen. In einer Austauschrunde fiel der Satz "Mut tut gut". So ist es – und da die Lage der Welt und der Kirche nicht von alleine besser wird, erzähle ich über das Wochenende, damit mehr Menschen Mut fassen.
Die Autorin
Agathe Lukassek ist Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Hildegardis-Verein mit Sitz in Bonn.
Hinweis
Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der jeweiligen Autorin bzw. des Autors wider.