Ehrung von Benedikt XVI. gefordert

Politiker setzen sich für Ratzinger-Straße in Bonn ein

Veröffentlicht am 23.09.2025 um 11:45 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Soll Bonn eine "Ratzinger-Straße" bekommen? Lokalpolitiker fordern die Ehrung des deutschen Ex-Papstes Benedikt XVI. Die Stadtverwaltung prüft den Antrag. Ob es dazu kommt, ist fraglich.

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Wird es in Bonn künftig eine Joseph-Ratzinger-Straße geben? Ein Verein macht sich dafür stark. "Wir sind der Meinung, dass man dem verstorbenen Papst eine Straße in Bonn widmen sollte", sagte Johannes Schott vom Bürger Bund Bonn (BBB) am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Schon allein die Tatsache, dass der spätere Papst Benedikt XVI. (2005–2013) mehrere Jahre in der Bundesstadt gelebt habe, verdiene eine solche Würdigung, so der Lokalpolitiker. Joseph Ratzinger war von 1959 bis 1963 Professor für katholische Theologie an der Universität Bonn.

Der BBB hatte im Sommer einen Antrag gestellt, Ratzinger in die Liste potenzieller Straßennamens-Paten aufzunehmen. Wie der "Generalanzeiger" am Dienstag berichtet, vertagte die Stadtverwaltung die Entscheidung jedoch und kündigte ein Prüfverfahren an.

Warnung vor Generalverdacht

Während andernorts Straßen im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen in der Kirche umbenannt werden, sieht Schott kein Hindernis für eine Ratzinger-Straße. "Es darf keinen Generalverdacht geben", betonte er. Im anstehenden Prüfverfahren werde die Person außerdem von Fachleuten der Stadtverwaltung bewertet.

Ein erster Vorstoß des BBB im Jahr 2023 war gescheitert, weil Straßen in Bonn nur nach seit mindestens einem Jahr verstorbenen Persönlichkeiten benannt werden dürfen. Diese Frist ist nach Ratzingers Tod am 31. Dezember 2022 inzwischen abgelaufen. Die Aufnahme in die Namensliste bedeutet allerdings noch keine sichere Benennung: Diese muss in den lokalen Räten beschlossen werden. Zudem ist es in Bonn selten, bestehende Straßen umzuwidmen, da dies für Anwohner mit Aufwand und Kosten verbunden ist.

Sollte Ratzinger auf die Liste potenzieller Namensgeber kommen, würde er sich in Gesellschaft mit dem früheren Bundesarbeitsminister Norbert Blüm, der Schriftstellerin Else Lasker-Schüler und Freiheitskämpfer Nelson Mandela wiederfinden. (KNA)