Katholische Kirchengemeinde hat Anzeige erstattet

Queerbibel zum zweiten Mal aus Kapelle gestohlen

Veröffentlicht am 02.10.2025 um 11:40 Uhr – Lesedauer: 

Luzern ‐ Eine Queerbibel wurde aus der Luzerner Peterskapelle gestohlen – schon zum zweiten Mal. Die Kirchengemeinde verurteilt die Tat und betont ihren Einsatz für eine Kirche, die alle Menschen einschließt. Sie lasse sich davon nicht einschüchtern.

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Bereits zum zweiten Mal wurde aus der Peterskapelle der Katholischen Kirche Stadt Luzern (Schweiz) die Queerbibel gestohlen. "Wir stehen für eine Kirche, die sich traditionell für alle Menschen einsetzt, verbindend und solidarisch wirkt – unabhängig von Herkunft, Glaube, Religion oder sexueller Orientierung", heißt es in einer Pressemitteilung der Kirchengemeinde Luzern am Montag. "Diese Überzeugung lassen wir uns durch diese Tat nicht nehmen." Die Gemeinde bedauere und verurteile diesen Vorfall. Eine Anzeige wegen Diebstahls wurde erstattet. Der oder die Täter seien bisher nicht bekannt.

Die Queerbibel ist eine alte Züricher Bibel, in der Textinterpretationen aus queerer Perspektive hinzugefügt worden sind. Sie sind auf Transparentpapier gedruckt und an der Stelle der Originaltexte einsortiert, ohne diese zu ersetzen. Es ist ein Projekt von queeren Gläubigen, die einen vielfältigen Zugang zur Bibel suchen. Initiatoren dieses Projektes sind Meinrad Furrer, Leiter des Teams der Peterskapelle, und Mentari Baumann, Geschäftsführerin der reformkatholischen Organisation “Allianz Gleichwürdig Katholisch”. Online ist die Queerbibel weiterhin zugänglich.

Im Jahr 2024 wurde die Queerbibel zum ersten Mal aus der Peterskapelle in Luzern entwendet. Unbekannte drangen während der normalen Öffnungszeiten in die Kapelle ein, zerrissen Flyer und Informationsmaterial zu einem Pride-Gottesdienst und nahmen die Bibel mit. Daraufhin wurde ein Ersatz erstellt sowie eine Online-Version der Bibel eingerichtet. (jlo)