Nach jahrelanger Führungskrise

Neuer Abt der Benediktinerabtei Maria Laach tritt Amt an

Veröffentlicht am 06.10.2025 um 15:31 Uhr – Lesedauer: 

Maria Laach ‐ 25 Mönche – und jährlich 700.000 Besucher: Das traditionsreiche Benediktinerkloster Maria Laach hat nach jahrelangen Führungsquerelen einen neuen Abt. Pater Mauritius Wilde trat in einer feierlichen Zeremonie die Leitung an.

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Die traditionsreiche Benediktinerabtei Maria Laach in der Vulkaneifel hat einen neuen Abt. Pater Mauritius Wilde (59) trat am Montag in einer feierlichen Zeremonie die Leitung der bekannten Benediktinergemeinschaft an. Er wechselt aus der benediktinischen Ordenszentrale in Rom nach Maria Laach, wie die Abtei mitteilte. Seit 2014 hatte das Kloster mit aktuell 25 Mönchen vergeblich versucht, einen neuen Abt aus ihrer Mitte zu wählen. Kein Kandidat fand eine Mehrheit. Zuletzt leitete Prior-Administrator Petrus Nowack die Gemeinschaft kommissarisch. Um Finanzen und Verwaltung des großen Klosterareals kümmerte sich ein neu gegründeter Wirtschaftsrat.

Versöhnung der Gemeinschaft und Ökonomie

Zu den Aufgaben des neuen Abts wird es auch gehören, wirtschaftlich tragfähige Konzepte für das Kloster zu entwickeln. Maria Laach wird jährlich von hunderttausenden Menschen besucht. Die Abteikirche zählt zu den schönsten und bedeutendsten Bauten der Romanik in Deutschland. Bekannt ist Maria Laach auch für seine große Bibliothek. Die Geschichte der Abtei reicht bis ins Jahr 1093 zurück. Zum Kloster gehören mehrere mittelständische Betriebe, darunter Klosterverlag, Buchhandlung, Keramikmanufaktur, Klostergärtnerei, Seehotel und Hofladen mit zusammen rund 250 Angestellten. Entscheidend wird gleichzeitig sein, ob der neue Abt die Klostergemeinschaft neu einen kann.

Der Ausweg aus der jahrelangen Führungskrise gelang erst nach einem Eingreifen des Vatikans. Rom schickte zwei Gesandte ("Visitatoren") nach Maria Laach. Sie schlugen dann auch den neuen Abt sowie als Prior – und damit Abtsvertreter und Mitverantwortlichen in der Klosterleitung – den 56-jährigen Pater Maximilian Krenn vor. Auch er trat jetzt sein Amt in Maria Laach an. Unklar blieb am Montag, ob zu den Personalentscheidungen auch gehört, dass einzelne Mönche das Kloster verlassen haben.

Erleichterung nach römischer Entscheidung

Das vom Vatikan am vergangenen Freitag ernannte neue Führungsduo mit Abt und Prior sei von der Gemeinschaft in Maria Laach sowie von allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mit großer Erleichterung aufgenommen worden, hieß es. Die Hoffnung sei, bei der "Zukunftssicherung der Abtei weiter voranzukommen". Das Kloster wolle "ein lebendiger Ort täglich gelebter Spiritualität" bleiben und so seine Anziehungskraft für Besucher stärken.

Der Leiter des weltweiten Benediktinerordens, Abtprimas Jeremias Schröder, betonte: "Wir freuen uns, dass die bedeutende Abtei Maria Laach nun wieder unter regulärer Leitung steht und ein neues Kapitel in ihrer Klostergeschichte aufschlagen kann." Der neue Abt Wilde stammt ursprünglich aus dem Kloster Münsterschwarzach in Franken. Vor seiner Tätigkeit in der benediktinischen Ordenshochschule in Rom war er Prior in den USA und Direktor des Vier-Türme-Verlags in Münsterschwarzach. (KNA)