Mit Blick auf Entwicklungen in den USA

Kardinal Marx: Kirche darf sich nicht spalten lassen

Veröffentlicht am 12.10.2025 um 10:19 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ In München hat Kardinal Marx zum Zusammenhalt aufgerufen. Besonders von rechts außen drohten spalterische Tendenzen. In diesem Kontext äußerte er sich auch zum Synodalen Weg, dem Reformprozess der katholischen Kirche.

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Vor Spaltungen in der katholischen Kirche hat der Münchner Kardinal Reinhard Marx gewarnt. Derartige Versuche nehme er verstärkt wahr, auch mit Blick auf entsprechende Entwicklungen in den USA, sagte Marx laut einer Pressemitteilung am Wochenende. Der Erzbischof von München und Freising äußerte sich demnach bei der Versammlung des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum, also dem obersten Gremium von nichtgeweihten Katholiken. "Auch das wird zu uns kommen, das ist überall zu spüren", so Marx.

Gerade Angehörige des politisch rechten Spektrums meinten, Anknüpfungspunkte an die Kirche zu haben, erklärte er. Was von rechts außen komme, sei aber immer spalterisch. "Wir haben viele Menschen unter uns, die keine Demokraten sind, darauf müssen wir achten. Wie schaffen wir es, in Kontakt zu bleiben mit Menschen, die zögern und schwanken?" Das Eintreten für die Demokratie sei auch in der Kirche wichtig: "nicht damit die Kirche als Institution überlebt, sondern um der Menschen willen. Damit unsere Pfarreien, Verbände und Ordensgemeinschaften Brücken bauen, Lichter aufstellen, Instrumente des Friedens sind."

In diesem Zusammenhang äußerte sich Marx auch zum Synodalen Weg, dem Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland. Es stimme nicht, dass die Bischöfe gespalten seien, sagte der Kardinal mit Blick auf diejenigen Bischöfe, die ein überdiözesanes synodales Gremium bisher nicht mittragen wollten. Wenn Rom mit einem solchen Gremium einverstanden sei, hoffe er, dass man auch mit diesen Bischöfen wieder zusammenkomme und eine Übereinkunft finde. (KNA)