Werbung mit bewaffnetem Nikolaus sorgt für Empörung

Ein schwerbewaffneter Nikolaus sorgt in Österreich für Ärger. Die Werbung für ein Wettschießen am Nikolaustag wird von kirchlichen Gremien scharf kritisiert, wie die Diözese Linz mitteilt. Auf Fotos ist ein als Bischof Nikolaus verkleideter Mann mit Waffen zu sehen. Auf einem hält er einen Revolver, auf einem anderen ein halbautomatisches Gewehr. In einem Brief fordert der Pfarrgemeinderat von Hohenzell den in der Pfarrei ansässigen Verein auf, die Plakate und Postings mit dem militanten Bischof von Myra zu entfernen. Der Pfarrgemeinderat habe "für eine solche – in unseren Augen blasphemische Darstellung des Heiligen" kein Verständnis.
Der Hauptpreis bei dem Schießwettbewerb ist ein halbautomatisches Gewehr: "Und wir wissen jetzt schon, das (sic!) der Krampus eine Schmeisser AR 15 in 'Krampus Edition' im Wert von 2.800€ verliert und diese Schusswaffe wird unter den Teilnehmern verlost – siehe Foto", heißt es in der Ausschreibung des Veranstaltungsorts, die den Nikolaus-Darsteller mit dieser Waffe zeigt. "Insbesondere für Kinder ist die Darstellung des Nikolaus mit einer Waffe verängstigend und daher unzumutbar", betont der Pfarrgemeinderat.
Protest kommt auch vom Pastoralrat Ried im Innkreis, der die 19 Pfarrgemeinden der Pfarre Ried vertritt. Das Gremium zeigte sich tief betroffen, dass diese "christliche Figur und Symbol der Gewaltfreiheit und des Friedens" für das Schützenturnier verzweckt werde. "Wir haben absolut kein Verständnis, den Heiligen Nikolaus – den Beschützer von Kindern – so derartig zu missbrauchen und herabzuwürdigen; das entspricht nicht einem Friedensbringer und Verkünder des Evangeliums." (fxn)