Ein alter Brauch erinnert an knappes Wachs

In St. Peter glühen die Osterschwämme

Veröffentlicht am 27.03.2016 um 17:26 Uhr – Lesedauer: 
Brauchtum

St. Peter ‐ Das Osterfeuer gehört zu jeder Osternacht. Sein Licht wird in die dunklen Kirchen getragen und von Kerze zu Kerze weitergegeben. Nur was tun, wenn die Kerzen knapp sind? In St. Peter im Schwarzwald erinnert man sich an diese Zeit mit einem alten Brauch.

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Nach altem Brauch haben Kinder und Jugendliche am Sonntag vor der Pfarrkirche St. Peter im Schwarzwald (Erzbistum Freiburg) "Osterschwämme" ins Feuer gelegt und zum Glühen gebracht. Mit den glühenden und rauchenden Schwämmen, die in einem Gottesdienst zum Ostersonntag von einem Priester bei Freiburg gesegnet wurden, zogen sie anschließend von Haus zu Haus. Die Schwämme sind eine Baumpilzart, die vor Ostern von den Kindern im Wald gesucht werden. Dieser Brauch ist ein Teil des traditionellen Osterfeuers, er hat in der Schwarzwaldgemeine eine lange Tradition.

Vor mehr als einhundert Jahren waren Kerzen sehr rar, Baumpilze gab es dagegen nach Angaben der Pfarrei sehr viele. Zum Osterfest setzten die Gläubigen daher auf die Natur. Mit Hilfe der im Wald wachsenden Baumpilze konnte das traditionelle Osterfeuer entzündet, am Brennen gehalten und so von Haus zu Haus gebracht werden. An diese Tradition erinnert der österliche Brauch, der noch immer jedes Jahr in St. Peter begangen und gefeiert wird. (dpa)