Veranstalter: Trotz Proteste keine Gefahr für Pilger

Orani hatte betont, der WJT sei eine "von allen Seiten positiv angesehene Veranstaltung", gegen die sich der Protest nicht richten werde. Die aktuellen Demonstrationen hätten sogar ein ähnliches Anliegen, da sie "im Sinne des Weltjugendtags eine neue Gesellschaft" verlangten.
Solange die Pilger nicht absichtlich an einem dieser Protestzüge teilnehmen oder sich in einen ohnehin als unsicher bekannten Stadtteil begeben würden, bräuchten sie sich nicht vor einigen Unruhestiftern zu fürchten, die die weitgehend friedlichen Demonstrationen für ihre eigenen Zwecke nutzten.
Umfangreiches Sicherheitskonzept
Den WJT-Organisatoren, so Orani weiter, sei die Sicherheit der Pilger und der brasilianischen Bevölkerung ein besonders wichtiges Anliegen. Das umfangreiche Sicherheitskonzept sehe den Einsatz von Tausenden Sicherheitskräften vor, darunter Einheiten der bewaffneten Landespolizei, der städtischen Ordnungspolizei sowie des brasilianischen Militärs.
„Der Weltjugendtag ist eine von allen Seiten positiv angesehene Veranstaltung.“
Der deutsche Langzeitvolontär Konrad Krämer, der seit einigen Monaten vor Ort bei den Vorbereitungen mitarbeitet, schildert auf der Internetseite www.wjt.de seine aktuellen Eindrücke. Der Alltag in Rio habe sich "trotz der Protestveranstaltungen nicht wesentlich verändert".
Viele WJT-Volontäre nähmen sogar an den Kundgebungen teil, "da sie grundsätzlich sehr friedlich sind und sich für mehr Gerechtigkeit im Land einsetzen. Randale, über die viel in den Medien berichtet wird, werden nur von einem ganz geringen Teil der Demonstranten durchgeführt, die die Gelegenheit nutzen möchten, um ihrem Frust Ausdruck zu verleihen."
Proteste seit zwei Wochen
Krämer schreibt weiter, dass er "das Aufbegehren als positiv" erlebe: "Auch bei Demos in Deutschland und anderen Ländern Europas gibt es Menschen, die ausscheren und es einfach nur auf Randale abgesehen haben." Doch dies sei nur "ein sehr geringer Teil, der für euch kein Grund zur Beunruhigung sein sollte". Er selbst habe sich noch zu keinem Moment seines Aufenthaltes unsicher gefühlt.
Seit gut zwei Wochen protestieren inzwischen Millionen Menschen in Rio und in ganz Brasilien gegen Korruption und hohe Bustarife sowie für eine Verbesserung des Bildungs- und Gesundheitswesens. Dabei kam es vereinzelt auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Polizeikräften.
Der Weltjugendtag, an dem auch Papst Franziskus teilnehmen will, findet vom 23. bis 28. Juli statt. Bis zu 2,5 Millionen Teilnehmer werden dazu in Rio erwartet. (KNA)