Deutsches Weltjugendtagsbüro: Veranstaltung in Brasilien sicher

Veranstalter: Trotz Proteste keine Gefahr für Pilger

Veröffentlicht am 24.06.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Ein junger Demonstrant ist mit einer brasilianischen Flagge vermummt.
Bild: © KNA
Weltjugendtag

Düsseldorf/Rio de Janeiro ‐ Entwarnung vor dem Weltjugendtag: Die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge (AfJ) der Deutschen Bischofskonferenz sieht keine besonderen Gefahren für die deutschen Teilnehmer beim Weltjugendtag (WJT) Ende Juli in Brasilien. In einer am Wochenende verbreiteten Erklärung zu den aktuellen Unruhen und Protesten im Land verweisen die Verantwortlichen unter anderem auf aktuelle Aussagen des Erzbischofs von Rio de Janeiro, Orani Joao Tempesta, sowie auf persönliche Erfahrungen von Mitarbeitern vor Ort.

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Orani hatte betont, der WJT sei eine "von allen Seiten positiv angesehene Veranstaltung", gegen die sich der Protest nicht richten werde. Die aktuellen Demonstrationen hätten sogar ein ähnliches Anliegen, da sie "im Sinne des Weltjugendtags eine neue Gesellschaft" verlangten.

Solange die Pilger nicht absichtlich an einem dieser Protestzüge teilnehmen oder sich in einen ohnehin als unsicher bekannten Stadtteil begeben würden, bräuchten sie sich nicht vor einigen Unruhestiftern zu fürchten, die die weitgehend friedlichen Demonstrationen für ihre eigenen Zwecke nutzten.

Umfangreiches Sicherheitskonzept

Den WJT-Organisatoren, so Orani weiter, sei die Sicherheit der Pilger und der brasilianischen Bevölkerung ein besonders wichtiges Anliegen. Das umfangreiche Sicherheitskonzept sehe den Einsatz von Tausenden Sicherheitskräften vor, darunter Einheiten der bewaffneten Landespolizei, der städtischen Ordnungspolizei sowie des brasilianischen Militärs.

„Der Weltjugendtag ist eine von allen Seiten positiv angesehene Veranstaltung.“

—  Zitat: Erzbischof Orani Joao Tempesta

Der deutsche Langzeitvolontär Konrad Krämer, der seit einigen Monaten vor Ort bei den Vorbereitungen mitarbeitet, schildert auf der Internetseite www.wjt.de seine aktuellen Eindrücke. Der Alltag in Rio habe sich "trotz der Protestveranstaltungen nicht wesentlich verändert".

Viele WJT-Volontäre nähmen sogar an den Kundgebungen teil, "da sie grundsätzlich sehr friedlich sind und sich für mehr Gerechtigkeit im Land einsetzen. Randale, über die viel in den Medien berichtet wird, werden nur von einem ganz geringen Teil der Demonstranten durchgeführt, die die Gelegenheit nutzen möchten, um ihrem Frust Ausdruck zu verleihen."

Proteste seit zwei Wochen

Krämer schreibt weiter, dass er "das Aufbegehren als positiv" erlebe: "Auch bei Demos in Deutschland und anderen Ländern Europas gibt es Menschen, die ausscheren und es einfach nur auf Randale abgesehen haben." Doch dies sei nur "ein sehr geringer Teil, der für euch kein Grund zur Beunruhigung sein sollte". Er selbst habe sich noch zu keinem Moment seines Aufenthaltes unsicher gefühlt.

Seit gut zwei Wochen protestieren inzwischen Millionen Menschen in Rio und in ganz Brasilien gegen Korruption und hohe Bustarife sowie für eine Verbesserung des Bildungs- und Gesundheitswesens. Dabei kam es vereinzelt auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Polizeikräften.

Der Weltjugendtag, an dem auch Papst Franziskus teilnehmen will, findet vom 23. bis 28. Juli statt. Bis zu 2,5 Millionen Teilnehmer werden dazu in Rio erwartet. (KNA)

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